Es soll nach MIR aussehen! Das ist doch letztlich der Anspruch an die eigene Behausung, gleich ob es sich um das WG-Zimmer oder das Eigenheim handelt. Naturgemäß gibt es immer die Möglichkeit, sich relativ geschmackssicher und kostengünstig einzurichten. Zum Beispiel können die antiken Möbel vom Flohmarkt ein neues Zuhause finden oder man deckt sich in Geschäften mit passabler Massenware ein.
Das Problem bei der Möbelwahl ist jedoch in beiden oben genannten Fällen dasselbe, wie bei Kleidung: in ersterem Falle muss man oft eine lange, nervenaufreibende und häufig genug frustrierende Phase des Suchens auf sich nehmen, um an das gewünschte Ziel eines möglichst individuellen Stils zu kommen, mit dem man sich ausdrückt, mit dem man eine Geschichte erzählt; im letzteren Falle hingegen sieht das Ergebnis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit solide und unanfechtbar aus, man kann sich aber sicher sein, dass das Resultat zigtausendmal auf der Welt zu sehen ist.
Da Niveau nun aber bekanntlich eine Frage von Stil ist, ist die geschmackssichere Einrichtung nicht unbedingt die niveauvollste, sondern, im besten Sinne, solide und bodenständig – wogegen nichts einzuwenden ist.
Zeitlose minimalistische Eleganz
Doch seien wir ehrlich, das Mobiliar ist kaum jemals eine bloße Zusammenstellung von Gebrauchsgegenständen, sondern immer auch ein Ausdruck unseres eigenen und unverwechselbaren Geschmacks. Nun mag der Grad, in dem Menschen ihre Sitz-, Schlaf- und Essgelegenheiten tatsächlich als Repräsentationsobjekte betrachten, stark variieren. Wer nicht über das nötige Kleingeld verfügt, um legendäre Designermöbel zu erwerben, wem aber auch die zeitraubende und anstrengende Suche nach gebrauchten Möbeln zu viel ist, oder aber wer es einfach lieber hat, der erste Nutzer seiner Möbel zu sein, der ist gut beraten, sich einfach einmal bei kleineren Möbelhäusern umzutun.
So bietet kleinere Anbieter Design Möbel internationaler Künstler zum bezahlbaren Preis an. Und das sieht aus! Es ist eine Ansage, sich für eines der dort angebotenen Möbel zu entscheiden: die Entscheidung für einen Stil, der ostasiatische minimalistische Formgebung und die „form follows function“- Ethik des Bauhaus verquickt oder aber auch mit einer futuristischen Ästhetik der 60er Jahre flirtet.
Stilvolles Understatement ist die Zauberformel, weshalb die kunstvollen Einrichtungsgegenstände sich in vielerlei Umgebungen gut machen, ohne die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen. Möbel wie ein gut angezogener britischer Gentleman eben.
Mut zur Entscheidung lohnt sich
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, sich gut einzurichten. Je nach Geldbeutel, verfügbarer Zeit und Energie und nach stilistischen Vorlieben wird die Suche danach bestimmt. Es muss auch nicht immer der stilvolle Minimalismus sein – aber häufig ist weniger doch einfach mehr. Die niveauvolle Einrichtung erfordert in jedem Falle mit Sicherheit eines: die Kraft zur Entscheidung und Freude an Möbeln, die nicht aussehen wie die des Nachbarn.