Am 25.03 ist es wieder so weit und wir stellen die Uhr im Rahmen der alljährlichen Zeitumstellung eine Stunde vor. Somit wird uns eine Stunde Schlaf in der Nacht von Samstag auf Sonntag gestohlen. Um Punkt 2 Uhr springen die Funkwecker und Fernseher dann auf 3 Uhr um, während man Armbanduhren und Co manuell verstellen muss. Ab Sonntag befinden wir uns also wieder in der Sommerzeit und können die Winterzeit, welche als Normalzeit gilt, getrost hinter uns lassen. Doch wozu dieser ganze Aufwand mit der Uhrenumstellung? Welchen Zweck hat das? Und für wen ist das von Nutzen?
Deutschland im Chaos der Zeitumstellung
Um eine volle Stunde wird die Zeit in der Nacht zum 25. März nach vorne katapultiert. Jene Zeitumstellung machen die Deutschen schon seit dem Ersten Weltkrieg in den Jahren 1916 bis 1918 mit. Von 1919 bis 1939 wurde dann vollends auf die Sommerzeit verzichtet und im Zweiten Weltkrieg folgte diese keinem klaren Muster. So wurde die Zeitumstellung vier Tage vor ihrem Ablauf außer Kraft gesetzt oder einfach unterbrochen. Im Anschluss an den Krieg im Jahre 1945 entschieden die Besatzungsmächte darüber, dass die jährliche Umstellung auf die Sommerzeit zum Pflichtprogramm werden würde. Schließlich endete diese Verordnung wieder im Jahre 1949 und so wurde von 1950 bis 1979 auf die Sommerzeit verzichtet. 1980 trat sie dann doch wieder in Kraft. Doch wozu, nach all dem Hin und Her?
Rätsel: Die Sommerzeit
Zunächst wollte sich die Bundesrepublik den westlichen Nachbarländern anpassen. Denn diese hatten die Zeitumstellung schon seit 1977 verordnet. Doch warum? Diese Einführung war eine Nachwirkung der Ölkrise im Jahre 1973 und geschah somit aus energiepolitischen Gründen. Außerdem musste die Bundesrepublik sich auch mit der DDR einigen. Ansonsten wäre Berlin zusätzlich zeitlich gespalten. Also legten die DDR und die BRD den Zeitpunkt für die Uhrenumstellung gemeinsam fest. Seit 1996 gibt es nun eine Verordnung der Europäischen Union, welche die unterschiedlichen Regelungen Europas vereinheitlicht. Doch lange Zeit nach der Ölkrise war dies doch längst nicht mehr notwendig, oder? Womit begründete die EU also ihre Entscheidung auf ein Bestehen der Sommerzeit?
Der Unsinn vom Lichtgewinn
Die Iren gaben der Sommerzeit einen entsprechenden Namen, der schon mal einen der Gründe aufzeigt: Daylight Saving Time, also Tageslicht sparende Zeit. Der einfache Zweck der Sommerzeit war es, mehr Tageslicht nutzen zu können und somit auch weniger Strom zu verbrauchen. Dies war speziell der Gedanke direkt nach der Ölkrise 1973. Die Kritik bezüglich der Uhrenumstellung wird immer lauter, denn der Zweck und der Sinn wird stark angezweifelt beziehungsweise gar nicht erst erkannt. Kinder müssen im Dunkeln zur Schule gehen und der Tagesrhythmus kommt jedes Jahr aufs Neue durcheinander. Inzwischen sind die meisten Bürger des Landes davon überzeugt, dass die lästige Sommerzeit abgeschafft werden sollte. Doch das ist leider nicht so einfach …
Die EU und die Sommerzeit
Zwar haben zahlreiche Studien den Zweck der Sommerzeit, Energie und Strom zu sparen, widerlegt und trotzdem existiert sie weiterhin. Scheinbar ohne jeden Sinn. Doch wer genauer hinsieht, erkennt vielleicht die Problematik einer Abschaffung: Die EU. Denn Gesamteuropa stellt den Zeiger so, wie es die EU gerne hätte. Daher fällt es keinem Land ein, ganz von allein die Umstellung sein zu lassen. So müssen wir jedes Jahr aufs Neue die Zeit eine Stunde vor- und auch wieder zurückstellen, in der Hoffnung, dass sich die europäischen Politiker vielleicht doch noch einig werden.