Wie werden Kinder trocken?

Bis ein Kind sauber und trocken wird, ist es oft ein weiter Weg. Manche Kinder signalisieren schon mit zweieinhalb Jahren, dass sie keine Windel mehr brauchen und ihre Geschäfte auf dem Töpfchen oder der Toilette verrichten wollen, andere benötigen noch bis zum Ende des vierten Lebensjahres Windeln.

Raus aus den Windeln und rauf auf den Topf: so wird ein Kind trockenIn aller Regel hat die Sauberkeitserziehung nichts mit elterlichem Können zu tun – es gilt einfach, das Kind in seiner Entwicklung zum Sauberwerden zu unterstützen und kleine Windelfans immer wieder liebevoll zu ermuntern, für ihre Ausscheidungen das Töpfchen oder die Toilette zu benutzen. Das ist oft leichter gesagt als getan, denn viele Kinder entwickeln erst spät ein Gefühl für ihre körperlichen Ausscheidungen und wollen auf die geliebte Windel nicht verzichten. Hier brauchen Eltern viel Feingefühl, um das Kind für Toilette & Co. zu begeistern.
Normal entwickelte Kinder werden meist im Laufe des vierten Lebensjahres trocken – das gibt Hoffnung für alle Eltern, deren Dreijährige noch nicht auf die Windel verzichten wollen.

Wie merken Eltern, dass ihr Kind bereit fürs Töpfchen ist?

  • Es hält beim Spielen plötzlich inne und macht ein „angestrengtes“ Gesicht;
  • es sagt „Pipi“, wenn es muss;
  • es möchte keine Windel mehr haben;
  • es zeigt großes Interesse am Toilettengang der Eltern und älterer Geschwister;
  • die Windel bleibt über einen längeren Zeitraum sauber und trocken.

Wie können Eltern ihr Sprösslinge beim Trockenwerden unterstützen?

  • Das Kind regelmäßig aufs Töpfchen oder die Toilette setzen;
  • es ausgiebig loben, wenn kleine und große Geschäfte im Töpfchen oder in der Toilette landen;
  • das Kind beim eigenen Toilettengang mitnehmen und zuschauen lassen;
  • bei Anzeichen von Stuhlgang, sofort Toilette oder Töpfchen aufsuchen;
  • das Kind tagsüber immer öfter ohne Windel herumlaufen lassen.

Gründe, warum ein Kind das Töpfchen nicht benutzen möchte

  • Das Töpfchen ist zu klein und zu unbequem;
  • das Kind mag die Geruchsbildung nicht (auch kleine Kinder können schon sehr geruchsempfindlich sein!);
  • es findet das Ausleeren des Töpfchens in die Toilette unangenehm.

Hier gilt es, die Vorbehalte des Kindes zu berücksichtigen und es lieber auf die Toilette zu setzen. Es gibt dafür spezielle Toilettensitze für Kinder, die auf den Toilettenrand gesetzt bzw. geklickt werden – manche Kinder fühlen sich darauf wohler. Oft ist das Kind auch einfach noch nicht so weit und verweigert deshalb sowohl Töpfchen als auch Toilettenstuhl. Hier sollten Eltern Geduld haben, abwarten und nach einiger Zeit erneut mit dem Toiletten- oder Töpfchentraining beginnen.

Übrigens: Die meisten Kinder werden erst tagsüber sauber und trocken und brauchen nachts oft noch jahrelang eine Windel – manchmal bis ins Schulalter hinein! Nässt ein Kind mit sechs bis sieben Jahren immer noch jede Nacht ein, sollten Eltern mit dem Kinderarzt nach Lösungsmöglichkeiten suchen und zudem abklären lassen, ob mit der kindlichen Blase alles in Ordnung ist.