Wie entstehen Edelsteine?

Edelsteine faszinieren den Menschen bereits seit geraumer Zeit. In den verschiedensten Farben, Schliffen und Mustern verzieren sie Schmuckstücke aus Gold und Silber oder aber werden zur Dekoration von Innenräumen verwendet. Einigen sagt man sogar nach, sie besäßen eine bestimmte Wirkung auf den Geist. Wir haben uns gefragt, wie Edelsteine überhaupt entstehen und was sie für uns Menschen in den verschiedensten Kulturen bedeuten.

Die Entstehung der Edelsteine erklärt

Der Ursprung der Edelsteine

Edelsteine sind gewissermaßen Produkte unserer Erdgeschichte. Die meisten von ihnen entstanden auf natürliche Weise vor drei bis zehn Millionen Jahren im Erdinneren, in dem sich verschiedene Gesteinsarten bildeten. In der flüssigen Magma sind grundsätzlich alle Mineralien enthalten, die für die Entstehung unterschiedlicher Edelsteine benötigt werden. Mit dem Abkühlen des aufsteigenden Magmas und dem zusätzlich vorherrschenden enormen Druck im Erdinneren verbinden sich einzelne Atome und Gesteinsarten werden „geboren“. Man unterscheidet hier zwischen:

Eruptivgestein

Hierzu gehört Plutonit. Dieses Gestein entsteht unter der Erde in der Magma. Vulkanit, welches ebenfalls in die Gruppe der Eruptivgesteine einzuordnen ist, wird hingegen bei einem Vulkanausbruch geformt. Ferner gehört auch Ganggestein in die eruptive Gesteinsgruppe. Es wird in unterirdischen Gängen gebildet.

Sedimentgesteine

Wie der Name schon suggeriert, entstehen diese Steine durch die Ablagerungen von Sedimenten, die sich zum Beispiel bei der Verwitterung oder auch durch Wind und Wetter bilden. Bekannteste Beispiele für Edelsteine dieser Art sind Onyx und Marmor, Opale, Türkise, Jaspis und Malachite.

Metamorphes Gestein

Auf Grund des sehr hohen Druckes und einer sehr hohen Temperatur entsteht metamorphes Gestein. Dabei berührt bestehendes Gestein die Magma oder Gesteinsschichten werden mit Überlagerungen überzogen. Auf diese Weise entstehen beispielsweise Smaragde, Granate, Jade und Lapislazuli.

Welche Edelsteine sind am bekanntesten?

Diamanten

Am bekanntesten sind wohl zweifelsohne die Diamanten. Wir berichteten bereits in einem anderen Artikel schon einmal über das besondere Glitzern der Diamanten. Sie entstanden vor Millionen von Jahren unter äußerst starkem Druck. Infolge glühender Hitze und dem hohen Druck verbinden sich Kohlenstoffatome und es entstehen Rohdiamanten, die erst durch Eruptionen an die Oberfläche transportiert werden.

Rubine

Der Grundstein eines Rubins ist das Mineral Korund. Doch erst durch eine Beimengung von Chrom entsteht der charakteristische Edelstein, dessen Farbton zwischen Blass- und Dunkelrot variiert.

Opale

Opale entstehen wie fast alle Edelsteine ebenfalls unter Druck. Ihr Ausgangspunkt bzw. Hauptmineral ist die Kieselsäure.

Bergkristalle

Bergkristalle begegnen uns häufig als größere Edelstein-Exemplare. Sie entstehen, wenn sogenannte silikatreiche Schmelzen abkühlen. So entstehen übrigens alle Quarze. Außerdem sind sie mitunter Bestandteile magmatischer, metamorpher und sedimentärer Gesteine.

Welche kulturelle Bedeutung haben Edelsteine für den Menschen?

Edelsteine haben eine tiefe Bedeutung für die Menschheit, sind sie doch seit Jahrtausenden Symbole der Macht. Viele Kriege wurden um den Besitz der Steine geführt. Außerdem sagt man den Steinen ein magisches Eigenleben nach. Seit Urzeiten ist man vielerorts davon überzeugt, dass die verschiedenen Steine über unterschiedliche geheimnisvolle Kräfte verfügen, die mitunter glücksbringend, oder auch heilkräftig sein sollen. Ihre Kräfte sollen sich auch auf den menschlichen Organismus übertragen, der durch die Schwingungsenergie der Steine physisch und auch psychisch angeregt werden soll. Udo Zweckerl ist Edelstein-Experte bei kuukivi.de und verrät uns, dass sich Edelsteine noch immer einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen. Aufgrund ihres zeitlosen Charakters seien vor allem gravierte Edelsteine bei Jung und Alt gefragt. Und tatsächlich wird uns im Alltag auffallen, dass die wenigsten Schmuckstücke überhaupt ohne einen besonderen Stein auskommen – sie sind längst zu einem Teil unserer Kultur geworden.

Fundorte von Edelsteinen

Jeder Edelstein beschreitet einen einzigartigen Weg, bis er es als Schmuckstück an unseren Ring oder unsere Halskette schafft. Dieser Weg wird in sogenannte Lagerstätten unterteilt. Hier wiederum unterscheidet man zwischen primären Lagerstätten, welche die eigentlichen Entstehungsorte der Steine sind und den sekundären Lagerstätten, die die Fundorte der Steine sind. Edelsteine findet man auf jedem Kontinent, so zum Beispiel:

  • Opal 95% aller Opale findet man in Australien
  • Achate findet man in Tschechien, Australien, Brasilien und Uruguay
  • Diamanten findet man größtenteils in Australien und Afrika, in Russland, China und Nordamerika
  • Jade findet man in Kalifornien, Kanada, Myanmar und Japan
  • Onyx ist äußerst selten und wird im Jemen, in Pakistan, Brasilien und Madagaskar gefunden
  • Saphire werden in Indien und Sri Lanka gefunden, in Australien, Nigeria, den USA und in Madagaskar

Wie werden Edelsteine verarbeitet?

Im antiken Griechenland und in Ägypten wurden edle Gesteine zu Schmucksteinen verarbeitet. Auch heute werden die Steine noch hauptsächlich in der Schmuckindustrie verarbeitet. Vom Modeschmuck bis hin zu ganz elitären Schmuckstücken werden die Edelsteine in verschiedenen Größen und Formen eingesetzt. Kombiniert man sie mit hochwertigen Edelmetallen, so finden sie auch eine „adäquate“ Fassung. Verschiedene Schliffarten, wie zum Beispiel der Brillantschliff, heben die Vorzüge der Steine hervor. Die wichtigsten Schliffarten sind:

  • der Glattschliff (Cabochon und Handschmeichler)
  • der Facettenschliff (Treppen- und Brillantschliff)
  • der gemischte Schliff

Der Facettenschliff wird vor allem bei Rubinen, Bergkristallen, Opalen und Andalusiten angewendet, während der Brillantschliff sich besonders für Diamant, Zirkon, Titanit und andere glänzende Steine eignet. Wer nun also das nächste Mal beim Juwelier seines Vertrauens ein Schmuckstück samt Edelstein entdeckt, der kann mit seinem neuerlerntem Allgemeinwissen punkten und für verblüffte Blicke sorgen.