Die Armbanduhr ist unverzichtbarer Helfer und attraktives Accessoire. Jeden Tag schauen wir völlig unbewusst dutzendfach auf den Zeitmesser an unserem Handgelenk. Und auch wenn inzwischen das Mobiltelefon dieselbe Funktion erfüllen könnte wie eine Uhr, so sind doch nur die wenigsten bereit auf das lieb gewonnene Stück zu verzichten. Schon alleine das Tragegefühl des Chronometers sorgt dafür, dass wir uns nackt fühlen, wenn wir ohne unterwegs sind. Heute ist das Ablesen der Zeit zur Selbstverständlichkeit geworden, doch wer hat die Uhr entwickelt?
Inzwischen tragen wir die attraktivsten Uhrenmodelle an uns und längst können moderne Geräte wesentlich mehr, als nur zu zeigen, wie spät es ist. Sie vereinen Kalender, Stoppuhr und Uhr miteinander. Und auch exotische Funktionen wie eine integrierte Fernbedienung für den Fernseher sind möglich. Die Zeitumstellung findet bei den meisten Modellen heutzutage auch bereits automatisiert statt. Doch bis sich aus der Sonnenuhr diese komplexen Modelle entwickelten, dauerte es Jahrtausende.
Entwicklungsgeschichte der Uhr
Die Geschichte der Zeitmessung ist lang und beginnt bereits im Jahr 6.000 vor Christus, als die ersten Sonnenuhren entstanden. Möglicherweise ist diese Entwicklung den Sumerern zuzuschreiben. Während der gesamten Antike wurde diese Technik weiterentwickelt. 2.000 vor Christus wurde die Zeit erstmals im Sechziger- und Zwölferrhythmus gemessen, etwa gleichzeitig entstanden Wasseruhren, auch Stundenkerzen waren bekannt. Doch bis zur ersten mechanischen Uhr und somit zum Vorläufer der uns heute bekannten Armbanduhr war es noch ein langer Weg. Erstmals nachweisbar sind Räderuhren, also solche, die die Zeit nicht mithilfe der Elemente oder astronomisch anzeigten, zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Hemmung entwickelt, die das Räderwerk der Uhr mit dem Pendel verband. Hierdurch wurde die Uhr periodisch angehalten, wodurch sie regelmäßig lief und zuverlässig die Zeit anzeigen konnte. Diese Technik griffen schnell die mittelalterlichen Zeitwächter auf, die hierdurch zuverlässig die Glocken läuten konnten. Aus den von ihnen verwendeten Geräten entwickelten sich schnell Turmuhren. Das erste belegte Exemplar befand sich in Paris, wo ab 1370 jeder die Zeit ablesen konnte. Auch die frühesten privaten Uhren wurden in dieser Zeit angefertigt, vor allem für den Hochadel und Klerus.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand der Federantrieb, der es ermöglichte, auch Taschenuhren herzustellen. Dies wurde erstmals vom Uhrmacher Peter Heinlein umgesetzt, der somit als der Erfinder der Taschenuhr gelten kann. In der Folge wurden die Exemplare immer kleiner und mechanisch ausgereifter. Mitte des 19. Jahrhunderts war es dann möglich, Taschenuhren als Massenware zu produzieren und so auch einer breiteren Masse zur Verfügung zu stellen. Da diese Exemplare jedoch nicht immer praktikabel waren, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts die erste Armbanduhr für Flieger entwickelt, die auch der Vorläufer der Citizen Eco Drive ist. Ihr Konstrukteur war Louis Cartier.