Schon im Kindesalter zeigt sich das Interesse an Geschehnissen und Fakten, die die Person nicht unbedingt selbst betreffen. Warum Allgemeinbildung bzw. Allgemeinwissen so angesehen ist und sogar in vielen IQ-Tests abgefragt wird, dazu mehr im Folgenden.
Interesse als Indikator für Intelligenz
Wer Fragen stellt, zeigt Neugierde und Interesse, und das wiederum wird als Zeichen von Intelligenz verstanden. Mit den Fragen wird fortlaufend Wissen gesammelt. Die Allgemeinbildung trägt deswegen stark dazu bei, wie wir von Mitmenschen wahrgenommen werden. Das ist nicht nur angenehm, sondern auch nützlich, etwa bei Vorstellungsgesprächen oder bei beruflichen Kontakten. Außerdem sorgt Allgemeinwissen stets für Gesprächsstoff, da gebildete Menschen bei vielen Themen mitreden können. Allgemeinbildung kann übrigens gezielt mit diversen Wissenstests trainiert werden, wo Fragen aus allen Themengebieten bunt gemischt werden. Nicht zuletzt sorgt natürlich auch Lesen von wissenschaftlichen Artikeln und Büchern aber auch das regelmäßige Nachverfolgen der Nachrichten aus aller Welt für ein gesteigertes Allgemeinwissen.
Neue Bedingungen durch das Internet
Die heutige Generation von Kindern und Jugendlichen zeigt ein anderes Verhalten als ihre Vorfahren. Grund dafür ist das Internet: Der Informationsfluss ist so groß, dass es kaum möglich ist, sich alle täglich erhaltenen Daten zu merken. Da das Internet jederzeit verfügbar ist, besteht auch weniger Bedarf, die Fakten auswendig zu lernen – benötigtes Wissen kann schließlich ohnehin zu jedem Zeitpunkt durch eine Suche im Netz abgefragt werden. Das Gedächtnis wird auf diese Weise weniger trainiert als früher. Dennoch haben diese jüngsten Entwicklungen noch nicht dafür gesorgt, dass die vorherrschende Allgemeinbildung der meisten Menschen abgenommen hat. Grund dafür ist, dass nun viel mehr Wissensbereiche in nur kurzer Zeit erfasst werden können. Nur einige Minuten und das Durchstöbern weniger Artikel auf Wikipedia verschafft uns eine regelrechte „Wissensspritze“, die unser allgemeines Wissen auffrischt.
Wissen hilft in vielen Fällen
Dennoch ist es ratsam, die Gedächtnisleistung auch außerhalb des World Wide Webs nicht zu vernachlässigen. In vielen Situationen ist die spontane Google-Abfrage nicht möglich, zum Beispiel in der Schule, in der Uni oder bei Weiterbildungen. Darüber hinaus ist breites Wissen in den verschiedensten Alltagssituationen hilfreich, sei es bei der Autopanne, beim Einkaufen im Supermarkt, bei der Planung eines Kindergeburtstags oder bei der Wanderung durch die Berge.
Spezialwissen statt Allgemeinbildung
Heutzutage sind Informationen so schnell und so zahlreich erhältlich, dass sich daraus wiederum immer mehr einzelne Teilgebiete ableiten. In Zukunft darf also mehr und mehr mit Fachwissen in komplexen Einzelbereichen anstelle einer breiten Grundbildung gerechnet werden. Gleichzeitig ist traditionelles Wissen beliebter denn je, wie ein Blick auf die Medien zeigt.
Quiz-Shows und Apps weiterhin hoch im Kurs
Günther Jauch moderiert auch heute noch die erfolgreichste Quiz-Sendung Deutschlands, auf Smartphones sind Quiz-Spiele omnipräsent. Die Aussage dahinter ist klar: Wissen fasziniert weiterhin und wird als Freizeit-Hobby verstanden. Von einer „Verdummung“ des Volkes kann also keine Rede sein, auch wenn Kritiker dies befürchten – das Internet beugt solchen Verhältnissen vor.