Die Debatte um die Stromversorgung ist in vollem Gange. Die Atomkraft steht, zumindest in Deutschland, mittelfristig vor dem Aus, erneuerbare Energieträger sollen die entstehende Lücke schließen. Sie werden als Lösung gepriesen, die den Klimawandel stoppen und uns umweltfreundliche Energie liefern soll. Nachhaltigkeit ist das wichtigste Ziel beim Aufbau dieser Technologien, doch sind sie eigentlich wirklich so umweltschonend wie sie uns verkauft werden sollen?
Erneuerbare Energieträger – diese Arten gibt es
Grünen Strom zu beziehen heißt schon lange nicht mehr, dass man hohe Preise bezahlen muss. Längst kann ein günstiger Stromanbieter auch ein nachhaltiger Stromanbieter sein. Doch sind die erneuerbaren Energieträger wirklich umweltfreundlich? Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sie genau wie konventionelle Energieträger Vor- und Nachteile haben. Der perfekte Energielieferant, der Strom ohne jegliche Emission oder anderweitige Nebeneffekte erzeugt, ist bisher leider noch nicht entdeckt worden.
In jedem Fall schont ein günstiger Stromanbieter mit grünem Strom die Ressourcen, denn es werden nur nachwachsende Rohstoffe verwendet. Auch die CO2-Bilanz ist in der Regel deutlich besser, als bei der konventionellen Energieerzeugung und dasselbe gilt für gefährliche Abfallprodukte wie sie zum Beispiel bei der Kernkraft anfallen. Doch auch die Erzeugung von grünem Strom hat Auswirkungen auf die Biosphäre.
Sonnenenergie
Am besten schneidet die Photvoltaiktechnik ab. Auch wenn hier bei manchen Modellen giftige Schwermetalle in der Herstellung anfallen, sind diese doch in der Regel recycelbar. Die bei der Produktion verbrauchte Energie ist in der Regel bereits nach wenigen Jahren wieder produziert worden, danach hat eine Solarzelle eine sehr positive Bilanz. Der Platzverbrauch ist ebenfalls kein Problem, denn meistens werden sie auf Dächern bereits bestehender Gebäude angebracht.
Windkraft
Auch Windkraftanlagen haben einen relativ kleinen negativen Effekt auf die Natur. Zwar sind sie für den Tod von Vögeln verantwortlich, doch im Straßenverkehr und durch Stromleitungen sterben jedes Jahr mehr als 5000-mal so viele Tiere wie durch Windräder.
Wasserkraft
Bei Wasserkraftwerken sind die negativen Auswirkungen auf die Natur schon wesentlich dramatischer. Die Mauern und Staudämme stellen einen erheblichen Eingriff in das Ökosystem dar. Riesige Flächen werden geflutet, Flüsse umgelenkt und aufgestaut. Daneben entstehen oftmals Nutzungskonflikte und auch die Umsiedlung von Menschen kann zum Problem werden.
Biogas
Besonders umstritten hinsichtlich der Effekte auf die Umwelt sind Biogasanlagen. Sie sind in vielerlei Hinsicht eine starke Belastung. Häufig führen sie zum Anbau von Mais in Monokulturen. Die Biodiversität gerät hierdurch in einigen Landstrichen zunehmend in Gefahr. Der Anbau der Nutzpflanzen ist darüber hinaus oft mit einem hohen Düngemitteleinsatz verbunden, der die positive Klimabilanz von Biogasanlagen infrage stellt. Auch die Energiegewinnung aus Nahrungsmitteln ist ethisch ein großes Problem. All dies entfällt allerdings, wenn statt Mais Abfallprodukte wie Gülle verwendet werden.