Angesichts der zunehmenden Terrorgefahr wird eine Ausweitung der Videoüberwachung öffentlicher Plätze aktuell sowohl politisch als auch medial immer wieder intensiv diskutiert. Umfragen zufolge würde diese Maßnahme derzeit von einer Mehrheit der Bevölkerung befürwortet. Im gewerblichen wie privaten Bereich kommen Videoüberwachungsanlagen bereits seit vielen Jahren zum Einsatz. Welche Vorteile ermöglicht diese Technik?
Videoüberwachung dient verschiedenen Zwecken
Bereits seit Jahrzehnten sind Videoüberwachungen in Banken, Kaufhäusern oder an Tankstellen üblich. Durch die Kombination von Videokameras mit Monitoren können Warendiebstähle in zahlreichen Geschäften und Betrieben durch Sicherheitspersonal und Detektive verhindert werden. Außerdem können gerichtsverwertbare Dokumentationen von Tatgeschehen und Tätern erfolgen. Kaum erkennbare Minikameras können außerdem Diebstähle von Unternehmensbeschäftigten aufklären. Eine Kameraüberwachung an der Wohnungs- oder Eingangstür verhindert ungebetene Gäste.
„Immer häufiger nutzen auch Privatpersonen die Chance, ihr Haus und Grundstück zusätzlich durch eine Kameraüberwachung zu sichern.“, so Stefan Gmyrek, Experte für Videoüberwachung bei topsicherheit.de. „Wer auf eine durchgehende Überwachung verzichten möchte, kann die Videoüberwachung auch durch einen Bewegungsmelder auf den gewünschten Zweck einschränken.“, fährt der Experte im Interview mit uns fort. Ebenso könnten besonders sicherheitsempfindliche Bereiche durch Videoüberwachung besser kontrolliert werden.
Und tatsächlich sind Videoüberwachungssysteme von der Parkplatzüberwachung über die Eingangskontrolle bis hin zur Überwachung gefährlicher Anlagen wie Kernkraftwerken oder Chemiefabriken als universelle Sicherheitsmaßnahme einsetzbar. Die Überwachung per Kamera kann zudem unkompliziert an allen öffentlichen Brennpunkten zur Gefahrenabwehr installiert werden und so der Verfolgung und Aufklärung von Straftaten oder gar Terrorakten dienlich sein.
Verbesserte Überwachungsqualität dank Weiterentwicklung der Videotechnik
Moderne Technik bewirkt neben einer hervorragenden Bildqualität vielseitige Bedienungsoptionen und Funktionen. Falls gewünscht, kann eine Videoüberwachung rund um die Uhr aktiv sein und ständig per Monitor vom Überwachungspersonal kontrolliert werden. Dadurch könnten im Bedarfsfall unverzüglich Sicherheits- und Rettungskräfte informiert werden. Eine verwertbare Videoüberwachung funktioniert durch die Infrarot-Technik auch nachts, wenn Täter ihre Tat im Schutz der Dunkelheit ausführen wollen.
Die technische Weiterentwicklung bei der Erkennung von biometrischen Daten zur Gesichtserkennung soll als wichtiges Instrument zur Bekämpfung schwerer Straftaten genutzt werden. Videoanlagen bieten erhebliche Vorteile zur Verbesserung der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Allein im Jahr 2016 konnte die Bundespolizei mithilfe der Videoüberwachung im Bereich der Bahn 1900 Straftaten aufklären, wie aus einem Welt-Artikel hervorgeht. Dadurch wurde die Anzahl ermittelter Straftäter im Verhältnis zum Vorjahr deutlich übertroffen.
Fazit
Eine veränderte Sicherheitslage erfordert wirksame Reaktionen. Ohne Sicherheit funktioniert auf Dauer auch keine Freiheit. Deshalb sollte im Sicherheitskonflikt zwischen Datenschutz und der Abwehr und Bekämpfung schwerer Straftaten der Einsatz von Videoanlagen zumutbar sein. Eine sichtbare Videoanlage dient zudem als recht wirksame Abschreckung für potenzielle Täter.
Kommt es trotzdem zur Tatausführung, dient die Dokumentation per Videoüberwachung einer schnelleren Täteridentifizierung und der Beweisführung. Ob eine Videoaufnahme als Beweismittel in einem Strafprozess tatsächlich zugelassen wird, entscheiden allerdings unabhängige Gerichte. Im Übrigen setzen auch andere westliche Demokratien in Sachen Sicherheit bereits verstärkt auf Videoüberwachungen.