Im Anlagen- und Maschinenbau ist es mittlerweile unerlässlich, technische Prozesse an zentraler Stelle zu visualisieren, zu überwachen und entsprechend zu steuern. Komplexe Projektabläufe erfordern immer ausgeklügeltere Visualisierungssysteme. Sie wirken heutzutage indirekt als Motor der Innovation. Doch wie funktionieren diese Systeme? In wie fern kann das Projektmanagement von der Prozessvisualisierung profitieren?
Vorteile der Prozessvisualisierung
Bevor wir genauer auf die einzelnen Möglichkeiten der Umsetzung eingehen werden, möchten wir einen Überblick zu den Vorteilen der Prozessvisualisierung geben.
Sie zeichnet sich in der Regel durch folgende Punkte aus:
- Eine Prozessvisualisierungs-Lösung kann als zentrale Schnittstelle zwischen mehreren Fachbereichen vermitteln
- Mit ihrer Hilfe werden Projektdaten strukturiert und sichtbar gemacht
- Projektfortschritte lassen sich leichter beobachten und dokumentieren
- Optimierungspotentiale und Probleme von Einzel- und Gesamtprozessen werden frühzeitig aufgedeckt
- Kosten lassen sich gezielt reduzieren bzw. einsparen
Einsatz im Anlagen- und Maschinenbau
Der Anlagen- und Maschinenbau zählt selbsterklärend zu den Wirtschaftsbranchen, deren Erfolg maßgeblich auf einer kontinuierlichen Prozessoptimierung beruht. Neben entsprechendem Fachpersonal erfordert es ebenso zeitgemäße Lösungen zur Automatisierung, Standardisierung und Transparenzsteigerung von Herstellungsprozessen.
Hierfür kommt immer häufiger spezielle Maschinen- und Anlagenbau Software zum Einsatz, mit deren Hilfe sich sämtliche Prozesse zentralisiert abbilden lassen. Dies ermöglicht nicht zuletzt, auf effektive Weise Kosten einzusparen.
In vielen Unternehmen sind softwareseitige Projekt- und Baumanagementsysteme mittlerweile fest integriert. So zählen diese zum Beispiel in der Herstellung von Automatisierungskomponenten oftmals zur Qualitätssicherung.
Was die Industrie 4.0 Prozessen abverlangt
Mit der heutigen Industrie 4.0 sind Prozessdaten zu einem der wertvollsten Güter der modernen Produktion avanciert. Längst geht es nicht mehr allein um das Ausschöpfen von Optimierungspotentialen.
Vielmehr ergibt sich durch den wettbewerbsstarken Markt die Notwendigkeit für Unternehmen, Lösungen einzusetzen, die sie überhaupt konkurrenzfähig halten. Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung haben sich nicht nur allerhand aufgefallene Berufe ergeben, sondern auch altbewährte Handhaben verabschieden müssen.
Da industrielle Systeme kaum mehr ohne eine entsprechende digitale Infrastruktur funktionieren, hat sich auch eine neue Form des Wartungsaufwands ergeben: die Datenpflege und -aufbereitung.
Zwischen Chancen, Potentialen und Gefahren
Anlagen und Maschinen erzeugen mitunter sekündlich Messwerte in Form von Daten, die jederzeit problemlos eingesehen, nicht jedoch gleich passend interpretiert werden können.
So sehr wir hier von der Rechenleistung neuartiger Hochleistungscomputer profitieren – zeitgleich begeben wir uns in ein Abhängigkeitsverhältnis, das uns in Extremsituationen wie einem weltweiten Black Out vor neue Herausforderungen stellen dürfte.
In der Praxis verhält es sich jedoch weit weniger dichotom: Visualisierungssysteme eröffnen uns auch hier mehr Möglichkeiten, als sie Gefahren bergen. Wie eingangs erwähnt, lassen sich mit ihrer Hilfe Probleme in Prozessabläufen schneller identifizieren und beseitigen. Damit nehmen sie bis zu einem gewissen Punkt auch eine Rolle in der Prozesssicherheit ein, die nicht zu unterschätzen ist.
Fazit
Da industrielle Prozesse von Unternehmen zu Unternehmen bzw. Branche zu Branche nicht unterschiedlicher ausfallen könnten, stützt sich ihre Visualisierung im Anlagen- und Maschinenbau hauptsächlich auf Daten, die im Zuge des internen Projektmanagements erhoben wurden.
Aufgrund der Komplexität, die sich aus der Menge aller Prozessdaten ergibt, empfiehlt sich zumeist der Einsatz spezieller Maschinen- und Anlagenbau-Software bzw. einer zentralen, softwareseitigen Managementlösung. Hier können sämtliche Parameter individuell berücksichtigt werden.