„Früher war alles besser.“ Diesen Satz hört man des Öfteren von der Großmutter oder dem Großvater. Im selben Atemzug wird oft auch erwähnt, dass die Dinge aber gleichzeitig wesentlich schwerer waren. Ob früher nun tatsächlich alles besser war, sei einmal dahingestellt. Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass früher vieles beschwerlicher war als heute. Ein prominentes Beispiel ist dabei der Umgang mit der Wäsche. Was Waschmaschinen heute in rund einer Stunde weitestgehend ohne menschliches Zutun erledigen, wurde früher mühsam von Hand mittels Waschbrett & Co. in ein mehreren Stunden bewerkstelligt.
Waschzuber und Waschbrett
Der Begriff „Waschbrettbauch“ ist inzwischen selbstverständlich geworden. Man weiß instinktiv, wie ein solcher Bauch auszusehen hat. Flach und von sechs Muskelhügeln bedeckt. Der Beiname „Waschbrettbauch“ geht aber auf ein Instrument beim Waschen in früheren Zeiten zurück: Das Waschbrett. Nur wenige Menschen haben hiervon noch eine Vorstellung, denn im realen Leben wird heute kaum jemand jemals ein Waschbrett zu Gesicht bekommen haben. Bestenfalls aus Filmen sind sie noch bekannt. In Zusammenarbeit mit einem Waschzuber und Muskelkraft erledigten die Waschbretter das, was heute die Waschmaschine erledigt. Das Waschbrett wurde in den Waschzuber gestellt, so dass man die Wäsche aus dem Wasser über das Waschbrett „gerubbelt“ wurde. Auf diese Art versuchte man die meisten Flecken mit Muskelkraft herauszukriegen. Das reichte aber meist nicht aus.
Zuerst musste die Wäsche gekocht werden, damit der gröbste Schmutz verschwinden konnte und hartnäckigere Flecken einweichten. Man darf sich diese Arbeit nicht so vorstellen, dass ein Wäschestück nur kurz über das Waschbrett gezogen wurde. Oftmals dauerte es eine ganze Zeit, bis ein Fleck aus dem Kleidungsstück verschwunden war. Dazu kam, dass Waschmittel noch wenig effektiv waren und so wurde oftmals auf Soda und Kernseife zurückgegriffen. Es war eben nicht so einfach, wie es heute mit einer Waschmaschine ist. Das Waschen selbst war also schon ein sehr zeitintensiver Vorgang. Mit dem Einkochen im Voraus konnte man fast einen ganzen Tag damit beschäftigt sein, wenn man nicht nebenher noch andere Dinge zu tun hatte.
Kein Wäschetrockner
Natürlich hatte man auch noch keine Wäschetrockner. Aus diesem Grund wurde die Wäsche entweder aufgehangen, wie es heute auch noch üblich ist, oder auf einer Wiese ausgebreitet. Dies diente auch dazu, die Wäsche in der Sonne auszubleichen; Bettwäsche und bestimmte Kleidung wurde gestärkt. Man erinnert sich vielleicht noch an die steifen Hemdkrägen der Großväter. Musste bestimmte Wäsche auch noch gebügelt werden, wurde diese eingespritzt und zusammengerollt. Mit einem Glätteisen (ohne Wassertank wie heute) wurde die Wäsche dann gebügelt, wobei das Eisen immer wieder neu auf die Herdplatte gestellt werden musste.