Schon seit Jahren ist ein Umstellungsprozess in Bezug auf den Fernsehempfang in Deutschland im Gange. Dabei soll von Analog auf Digital umgestellt werden. Parallel zur technischen Entwicklung und Digitalisierung in anderen Bereichen nutzen auch die TV-Ausstrahler die neue digitale Technik. Hiermit sind bessere Bilder, mehr Zusatzinformationen und erweiterte Funktionen möglich, da mehr Daten auf eine kleinere Bandbreite der Sendefrequenzen passen. Das hat so seine Vor- und Nachteile aber eins ist sicher: Ab spätestens 2013 wird es kein Analoges Fernsehen mehr geben.
Pionierarbeit beim Digitalfernsehen
Der erste Schritt wurde beim Satellitenempfang gemacht. Schon frühzeitig nahmen Pay-TV und auch einige öffentlich-rechtliche Spezialsender die digitalen Frequenzen in Anspruch. Denn nur hier konnten spezielle Funktionen wie eine elektronische Programmzeitschrift oder Video on Demand (VoD) umgesetzt werden. Wer zum Beispiel beim Bezahlfernsehen Premiere, heute SKY, eine Set-Top Box bestellte, konnte mit analogem Kabel oder Satellitenempfang leider nur in die Röhre gucken.
Eine Umrüstung der Satellitenanlage mit Austausch des Analog-LNB gegen ein digitaltaugliches war erforderlich, damit die Pay-TV Sender empfangen werden können. Beim Fernsehempfang über Kabel hing die Möglichkeit zum Empfang digitaler Frequenzen, die allesamt im oberen Frequenzbereich senden (zwischen 11000 und 15000 Ghz), von der Einspeisung des Kabelnetzbetreibers ab. In den Anfängen deckte die meist nur den Bereich bis 9000 Ghz ab, inzwischen ist die erste Analog-Abschaltung im Bereich des terrestrischen Fernsehempfangs (bisher über Antenne, jetzt über DVBT) so gut wie vollzogen. Viele Programme können gar nicht mehr mit der Hausantenne empfangen werden und die totale Abschaltung kommt im April 2012 zum Tragen. Auch über Kabel oder Satellit wird es dann keine analoge Ausstrahlung mehr geben und wer bis dahin nicht umgerüstet hat, schaut künftig auf eine schwarze Mattscheibe.
Gut vorbereitet in die digitale Zukunft
Inzwischen ist DVBT aber weit verbreitet und auch die Kabelnetzbetreiber speisen die digitalen Frequenzen schon flächendeckend ein. Umrüsten müssen eventuell noch Wohnungsbaugesellschaften, die für große Wohnanlagen eine Gemeinschaftssatellitenanlage auf dem Dach betreiben, mittels derer sie ein eigenes analoges Kabelsignal in die Wohneinheiten einspeisen.
Auch einige Privatleute mit eigener Satellitenschüssel werden sich wohl noch rechtzeitig vor der Analog Abschaltung an die Umrüstung machen müssen. Die Kosten dafür sind gar nicht so hoch, wie man glauben könnte. Das LNB, also der Empfangskopf, der gegenüber dem Parabolspiegel montiert ist, muss gegen einen digitalen ausgetauscht werden. So ein Digital LNB bekommt man für rund 20-30 Euro im Handel. Ein Austausch der „Schüssel“ ist nicht notwendig, jedoch sollte die Ausrichtung neu austariert werden um den besten Fernsehempfang sicherzustellen. Gegebenenfalls, wenn man noch ein sehr altes Modell benutzt, braucht man dann auch noch einen neuen Receiver, der digitale Programme empfangen kann. Und schon geht’s los mit dem digitalen Fernsehvergnügen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist nicht mehr ganz up-to-date. Mittlerweile wird das Fernsehen zu großen Teilen im frei empfänglichen DVB-T 2.0 ausgestrahlt, und DVB-T wurde im Frühjahr 2017 eingestellt.