Siemens – Entstehungsgeschichte des Global-Players

Siemens ist ein deutscher Konzern, welcher im Jahr 1847 unter der Leitung von Werner von Siemens und Johann Georg Halske gegründet wurde. In der heutigen Zeit ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft, die unter anderem im DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet ist. Doch wie gelang dem Global-Player der Aufstieg?

Sinnbild für den weltweit agierenden Großkonzern SiemensUnternehmenssitz von Siemens

Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Berlin und in München. Gegenwärtig hat Siemens allein in der Bundesrepublik 125 Standorte. Zudem ist der Konzern in rund 190 Ländern auf der ganzen Welt vertreten. Mehr als 400.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für Siemens. Im Jahr 2009 konnte der Hersteller von Elektro-, Antriebs-, Medizin- und Kraftwerkstechnik einen Umsatz von insgesamt rund 76,6 Milliarden Euro erzielen. Doch wie kam es zu diesem weltweiten Erfolg?

Am 12. Oktober des Jahres 1847 gründete Werner von Siemens gemeinsam mit Johann Georg Halske in Berlin die Telegrafen-Bauanstalt von Siemens und Halske. Ausgangspunkt dieser Unternehmensgründung war Siemens‘ Erfindung des Zeigertelegrafens. Anfangs war das Berliner Unternehmen lediglich eine kleine Werkstatt, doch im Laufe der Zeit wurde es zu einem der führenden Elektrokonzerne. Im Verlauf der 1880er und 1890er Jahre wurden in Berlin immer mehr Werke eröffnet, in denen die Telegrafen und Maschinen von Siemens hergestellt wurden.

Bereits in den 1850er Jahren schlug das Unternehmen internationale Wege ein. So eröffnete Werners Bruder Carl Wilhelm Siemens bereits 1850 eine Zweigstelle des Unternehmens in London.

Wirtschaftliche Entwicklung des Global Players

Nach einigen Verlusten im Ersten Weltkrieg gehörte Siemens bereits in den 1920er Jahren zu den fünf größten Elektronikkonzernen. Ab 1939 war das Unternehmen mit rund 187.000 Mitarbeitern auf dem Weltmarkt führend im Bereich Elektronik. In zunehmendem Maße erweiterte sich nun die Produktpalette des Unternehmens. Neben Elektrogeräten wurden nun auch Geräte für die Medizintechnik, die Rundfunktechnik sowie für elektrische Wärme- und Haushaltsgeräte entwickelt. Beispielsweise wurde die Marke so in manchen Teilen der Welt vor allem durch seine Staubsauger bekannt. In den folgenden Jahrzehnten konnte sich Siemens immer mehr auf dem Weltmarkt etablieren und erzielte auch im Ausland immer höhere Gewinne.

Jedoch entwickelte sich das Geschäft des Konzerns im 20. Jahrhundert keineswegs durchweg positiv. In den 1970er sowie Anfang der 80er Jahre sanken die Mitarbeiterzahlen stark. Hinzu kam im Geschäftsjahr 1986 ein Rückgang des Konzernumsatzes um 14 Prozent. Besonders in der Bundesrepublik verlor das Unternehmen zwischenzeitlich stark an Bedeutung. Zudem war Siemens in mehrere Skandale verwickelt. Im Jahr 1992 geriet das Unternehmen beispielsweise in die Schlagzeilen, weil es ein Waffenprogramm im Nahen Osten unterstützte.

Doch auch Siemens beugt sich dem Geist der Zeit. Seit einigen Jahren ist eine Entwicklung hin zum Offshoring zu erkennen. Waren zum Beispiel im Jahr 2001 noch 41 Prozent der Siemens-Angestellten in Deutschland tätig, so waren es 2006 lediglich noch 34 Prozent. Vor allem in Osteuropa und in Asien verstärkte sich die Anzahl der Mitarbeiter für den Konzern.