Es dürfte sich längst herumgesprochen haben, dass dreidimensionales Fernsehen nicht mit jedem x-beliebigen Fernseher möglich ist, sondern einen speziellen 3D-Fernseher voraussetzt. Aber wie genau unterscheidet sich ein 3D-fähiger von einem herkömmlichen Flachbildfernseher? Oder anders gefragt: wie funktioniert ein 3D-Fernseher eigentlich?
Zunächst einmal muss klar sein, dass das räumliche Sehen des Menschen auf dem Abstand zwischen dem linken und dem rechten Auge beruht. Das linke Auge sieht alles aus einem anderen Blickwinkel als das rechte. Unserem Gehirn ist es zu verdanken, dass diese beiden unterschiedlichen Blickwinkel zu einem räumlichen Seheindruck verschmelzen.
Dieses Phänomen machen sich alle 3D-Fernseher zunutze. Um den Eindruck von Dreidimensionalität auf einem Flachbildschirm vermitteln zu können, müssen dem Zuschauer quasi gleichzeitig zwei Filme aus geringfügig unterschiedlichen Blickwinkeln (Kamerapositionen) gezeigt werden. Jedes Auge darf aber nur einen der beiden Filme sehen. Dies wird mit unterschiedlicher Technik erreicht: einige 3D-Fernseher setzen auf das aus dem Kino bekannte Polarisationsverfahren, die meisten aber arbeiten mit der Shutter-Technik. Beiden Techniken gemein ist, dass sie Zubehör in Form einer Brille erfordern.
Die Shutter-Technik beim 3D-Fernseher
Bei dieser Technik zeigt der Fernseher in sehr schneller Folge abwechselnd das Bild für das linke bzw. das rechte Auge. Damit der Zuschauer die abwechselnden Einzelbilder als einen dreidimensionalen Film wahrnehmen kann, muss er eine sogenannte Shutterbrille tragen. Die Gläser dieser Brille bestehen aus Flüssigkristallflächen (LCD), die elektronisch auf „durchlässig“ oder „lichtundurchlässig“ geschaltet werden können. Immer dann, wenn das für das linke Auge bestimmte Bild gezeigt wird, wird das rechte Glas der Shutterbrille verdunkelt, also auf lichtundurchlässig gestellt, und umgekehrt. Brille und Fernseher, die via Infrarot miteinander kommunizieren, müssen genauestens aufeinander abgestimmt sein.
Die Polarisationstechnik
Fernsehgeräte, die mit dieser Technik arbeiten, verwenden einen sogenannten Polarisationsfilter, der auf dem Display angebracht ist. Die Bilder für das linke und das rechte Auge werden gleichzeitig gezeigt, aber mit unterschiedlich polarisiertem Licht. Da der Zuschauer eine Brille mit konträr polarisierten Gläsern trägt, sieht er mit dem linken Auge nur das linke und mit dem rechten Auge nur das rechte Bild. Im Gegensatz zur Shutterbrille kommt die Polfilterbrille übriges ganz und gar ohne elektronische Bauteile aus.
Brillenfreie 3D-Fernseher
Noch befindet sich brillenfreies 3D-Fernsehen in der Entwicklungsphase. Verschiedene Hersteller haben entsprechende Prototypen vorgestellt, aber bislang ist keiner dieser Flachbildfernseher reif für den Massenmarkt. Alle Prototypen verfolgen unterschiedliche Ansätze bei der technischen Umsetzung.