Der Vollmond ist ein jedes Mal ein Naturschauspiel der besonderen Sorte. Raubt er einigen den Schlaf, sorgt er wiederum bei anderen für inneres Wohlbefinden. Den hellerleuchteten Vollmond-Nächten liegt ein beinahe magischer Charme inne, der zweifelsfrei die Grundlage für viele mystische Erzählungen bildet. Doch was passiert dort oben am Himmel eigentlich, wenn wir Vollmond haben? Wie kommt denn die runde Mondform zustande?
Ständig auf Achse
Werfen wir zu allererst einmal einen Blick auf das Zusammenspiel von Sonne, Mond und Erde, das verantwortlich für die einzelnen Mondphasen ist. Der Mond umkreist die Erde, die dabei wiederum selbst die Sonne umkreist. Aufgrund dieses ausgefeilten Zusammenspiels unterscheidet sich der Mondmonat, d.h. also der Zeitraum, in dem der Mond jede seiner Mondphasen durchlaufen hat, auch vom normalen „irdischen“ Monat.
Im Schnitt benötigt der Mond 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten, um seinen vollständigen Mondphasen-Zyklus zu durchlaufen. Haben wir also an einem bestimmten Ort auf der Erde Vollmond, so braucht es gut neunundzwanzig einhalb Tage, bis wir an gleicher Stelle wieder den Vollmond bestaunen können. In der Fachsprache bezeichnen wir dieses Phänomen als synodische Periode. Im Umkehrschluss ermöglicht die synodische Periode Vollmond-Kalender, die ortsabhängige Prognosen für den nächsten Vollmond geben können. Der Vollmond-Kalender für Deutschland unterscheidet sich demnach vom Kalender anderer Länder wie zum Beispiel dem von Brasilien.
Schauspiel aus Schatten und Licht
Noch immer ist aber nicht ganz geklärt, wie die einzelnen Mondphasen überhaupt zustande kommen und warum wir überhaupt zwischen Vollmond, abnehmendem Mond, Neumond und zunehmendem Mond unterscheiden. Daher möchten wir uns hier auch der Beantwortung dieser Frage widmen.
Von Vollmond ist dann die Rede, wenn Sonne, Mond und Erde in einer Linie (Opposition) zu einander stehen und die Erde dabei in der Mitte liegt. So fällt der Erdschatten nicht auf den Mond, dass dieser hell von der Sonne angestrahlt und erleuchtet werden kann. Denn der Mond selbst besitzt eigentlich gar keine Leuchtkraft – das was wir als das leuchten des Mondes wahrnehmen, ist letztlich nichts anderes als reflektiertes Sonnenlicht!
Das Gegenteil von Vollmond
Das genaue Gegenteil von Vollmond wird im Übrigen als Neumond oder auch Leermond bezeichnet. Hierbei liegt der Mond statt der Erde in der Mitte der Linie aller drei Himmelskörper, befindet sich also in Konjunktion mit der Sonne. Auf der Erde sehen wir so nur die Nachtseite des Mondes, die in dieser Mondphase mit bloßem Auge eigentlich gar nicht zu erkennen ist. Nach dem Neumond beginnt die Phase des zunehmenden Mondes, die dann im Zenit den vollerleuchteten Mond erreicht. Im Anschluss nimmt der Mond wieder ab, die charakteristische Sichel kommt zum Vorschein und endet erneut in einem Neumond.