Hinter dem ulkigen Namen Mutterkraut verbirgt sich nicht etwa der Zaster aus Mutters heimischer Tabakdose, sondern eine vielseitige Heilpflanze, die der Mensch schon seit Jahrhunderten für die verschiedensten Zwecke nutzt. In diesem Artikel beleuchten wir das Aussehen, Vorkommen und den Nutzen der versatilen Pflanze, die wir auch hierzulande vielerorts begutachten können.
Aussehen und Vorkommen von Mutterkraut
Das Mutterkraut, in der Fachsprache auch als Tanacetum parthenium bezeichnet, wird in die Familie der Korbblütler eingeteilt und ist allgemeinhin auch unter der Bezeichnung „falsche Kamille“ bekannt. Der bezeichnende Trivialname ergibt sich aus dem charakteristischen Aussehen der Pflanze, das mitunter stark an das Erscheinungsbild der klassischen Kamille erinnert.
Die im Schnitt etwa 60 Zentimeter großen Mutterkrautpflanzen, die zwischen Juni und September in weißer Blütenpracht erblühen, sind vor allem im mitteleuropäischen Raum weit verbreitet und stammen dabei ursprünglich aus den östlichen Landstrichen des Mittelmeergebietes. Auch außerhalb seines natürlichen Lebensraumes wird die Pflanze heutzutage für verschiedene Zwecke kultiviert. Einerseits wird sie von Menschen als Zierblume in Gärten genutzt, andererseits findet sie in der Naturheilkunde Verwendung.
Naturheilkundliche Verwendung der Pflanze
Allgemeinhin wird dem Mutterkraut gleich eine ganze Reihe von naturheilkundlichen Wirkungen nachgesagt. So soll es etwa bei Kopfschmerzen und Migräne Abhilfe schaffen aber auch bei allgemeinen Erkältungssymptomen ein beliebtes naturheilkundliches Mittel sein. Neben bioaktiven Substanzen wie Mono- und Sesquiterpenen enthält Mutterkraut auch eine ganze Reihe an Flavonoiden und Gerbstoffen.
Gern wird Mutterkraut auch als Tee genossen, bei der die getrockneten Blätter einfach in kochendes Wasser gegeben werden. Der Geschmack erinnert und Geruch erinnert anfangs tatsächlich etwas an Kamille, ist im Abgang aufgrund der in den Blättern enthaltenen Bitterstoffen dann aber doch etwas bitterer und herber. Fans von Kräutertees dürfte dies nicht stören, alternative sind auch diverse Tinkturen der Pflanze auf dem Markt erhältlich.
Kultivierung von Mutterkraut
Wer sich dazu entscheidet, Mutterkraut selbst anzubauen, der benötigt dafür nicht zwangsweise einen grünen Daumen. Im Fachmarkt sind sowohl Mutterkraut-Samen als auch vorgezogene Setzlinge erhältlich, die im Frühjahr bequem in das heimische Beet gepflanzt werden können. Hierfür sollte man einen sonnigen Standort auswählen, da die weiß-gelben Blüten so am besten gedeihen können. Aufgrund ihres buschigen Wachstums reichen bereits 2 bis 4 Mutterkrautpflanzen aus, um einen ganzen Quadratmeter zu bedecken!
Sind die Keimlinge erst einmal gesprossen ist nur noch wenig zu beachten, da es sich beim Mutterkraut um eine recht pflegeleichte Pflanze handelt. Gießen wird nur dann erforderlich, wenn längere Trockenperioden eintreffen und der Regen über lange Zeit ausbleibt. Im Übrigen ergänzen sich die Blütenfarben von Rosen und Mutterkraut sehr gut, sodass sie problemlos gemeinsam in ein Beet gepflanzt werden können.