Im Zoo sieht es lustig aus, wenn die Flamingos alle nur auf einem Bein stehen. Wenn wir Menschen diese Technik den ganzen Tag verwenden würden, würden wir wohl nach einer Weile einfach umkippen. Doch für das Flamingo aber auch für Reiher und Störche ist das Stehen auf einem Bein überlebenswichtig.
Der Anblick der rosaroten Vögel ist schon etwas ulkig. In großen Kolonien waten die Flamingos durchs Wasser und verweilen im Stand auf nur einem Bein. Dabei sind ihre Beine im Vergleich zum Körper enorm dünn und aus der Ferne kaum sichtbar, was aber höchstwahrscheinlich auch daran liegt, dass diese nicht von der bunten Federpracht bedeckt werden.
Es liegt die Vermutung nahe, dass die Flamingos durch den Stand auf einem Bein möglicherweise bessere Beute aus dem Wasser ziehen können, da sie weniger Geräusche und Bewegungen innerhalb des Gewässers erzeugen. Doch das ist ein Trugschluss. Der wahre Grund, weshalb die rosaroten Vögel auf nur einem Bein stehen ist eher biologisch bedingt und viel pragmatischer zu erklären.
Deshalb steht das Flamingo auf einem Bein
Da die Flamingo-Beine nicht von den Federn bedeckt sind, sind sie den mitunter sehr kalten Witterungen und Winden schutzlos ausgesetzt. Aus diesem Grund unterkühlen die ungefiederten Beine kühlen schnell und es kostet die Vögel viel Energie sie wieder zu wärmen. Deshalb spart das Flamingo geschickt Energie, wo es nur kann. Wird das Bein in das warme Gefieder gesteckt, wird nur für das „stehengebliebene“ Bein Energie in Form von Körperwärme benötigt. Diese Technik wenden die Vögel vor allem in Ruhe- und Schlafphasen an.
Das gleiche Phänomen können wir auch bei dem gemeinen Storch beobachten. Sofern der Storch kein Nest hat, ist seine Kreativität bei der Schlafplatzsuche gefragt. Da kommt es auch des Öfteren vor, das der Vogel auf dem Dach eines Hauses die Nacht verbringt. Und das auf nur einem Bein! Sobald der „Schlafmodus“ eingeleitet wurde, zieht auch er das Bein ein und spart wertvolle Wärmeenergie.