Essen fleischfressende Pflanzen wirklich Fleisch?

Auch als Karnivoren oder Insektivoren bezeichnete fleischfressende Pflanzen fangen mithilfe ihrer speziellen Blätter tatsächlich Beutetiere wie Insekten oder auch kleinere Nagetiere sowie Amphibien ein und verdauen diese, um mit ausreichend Mineralstoffen wie Stickstoff an extremen Standorten wie Mooren oder blanken Felsen versorgt zu werden. Generell unterscheidet man fünf verschiedene Fallentypen.

Fleischfressende Pflanzen und ihre Fallen

Folgend haben wir für Euch die gängigsten Fallentypen der fleischfressenden Pflanzen zusammengestellt. Bei einigen kommt uns wirklich das Gruseln. Wie seht ihr das?

Typ 1: Die Klebefalle

Über ein klebriges Sekret, das über die Drüsen auf den Blättern oder an den Spitzen kleiner Tentakel austritt, fangen Klebefallen ihre Beuten. Das Sekret versprüht einen bestimmten Duft, der Insekten magisch anzieht – ist die Fliege erst einmal in die Falle getappt, klebt sie an genau diesem fest. Anschließend schütten die fleischfressenden Pflanzen ein spezielles Enzym aus, um die Beute zu verdauen. Zu den Klebefallen gehören u.a. Sonnentau, Fettkräuter, Regenbogenpflanzen, Wanzenpflanzen, das Taublatt und die Liane Hakenblatt sowie die Schusspflanzen.

Typ 2: Die Klappfalle

Die seltenste und doch bekannteste Fangmethode ist die Klappfalle. Durch eine schnelle Schließbewegung zweier Blatthälften, die durch kleine Fühlhaare auf der Blattinnenseite ausgelöst wird, wenn sich ein Insekt nähert, schnappt die Falle zu. Nachdem das Insekt gefangen genommen wurde, bildet sich zwischen den Blatthälften ein Hohlraum, indem die Beute durch bestimmte Sekrete verdaut wird. Die einzigen fleischfressenden Pflanzen, die über eine Klappfalle verfügen, sind die Venusfliegenfalle und die Wasserfalle.

Typ 3: Die Saugfalle

Eine Saugfalle kann nur unter Wasser oder unter der Erde richtig zum Einsatz kommen. Die fleischfressende Pflanze baut zuerst einen Unterdruck auf, um diesen anschließend schlagartig auszugleichen, indem sie Wasser und Beutetiere gleichermaßen aufsaugt. Es gibt bisher nur eine einzige bekannte Art, die eine Saugfalle besitzt: die Wasserschläuche.

Typ 4: Die Fallgrubenfalle

Bei dem Prinzip der Fallgrubenfalle bilden die Blätter der fleischfressenden Pflanze einen Hohlraum, in den ein Insekt hin und wieder hineinfällt und aufgrund der glatten Innenwände gar nicht mehr oder nur sehr schwer herauskrabbeln kann. Krugpflanzen wie der Zwergkrug, die Sumpfkrüge und die Kannenpflanzen als auch Schlauchpflanzen sowie die monotypische Gattung Kobralilie beherrschen diese Technik.

Typ 5: Die Reusenfalle

Bei der Reusenfalle werden die Einzeller durch einen speziellen Duft ins Innere der Pflanze gelockt. Durch Sperrhaare können die Insekten zwar hinein, aber nicht mehr hinausgelangen. In einer Art Magen wird die Beute anschließend verdaut. Die namensgebende Reusenfalle und die Papageien-Schlauchpflanze ernähren sich auf diese Weise.

Wenn du mehr aus der faszinierenden Welt der Pflanzen erfahren möchtest, legen wir dir an dieser Stelle ans Herzen, unseren Wissensartikel über das Mutterkraut aufmerksam durchzulesen.