Im April 2010 legte der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull den Luftverkehr in Europa für mehrere Tage komplett lahm. Neben ihm gibt es derzeit noch fünf weitere Vulkane in Europa, die immer wieder mal aktiv sind. Neben dem Beerenberg in Norwegen, dem Brennisteinsalda in Island, dem Capelinhos in Portugal und dem Vesuv in Italien ist der Ätna der aktivste Vulkan Europas.
Der italienische Vulkan liegt auf der Insel Sizilien in der Nähe von Catania und Messina. Erst letzten Monat, im September 2011, spuckte der Berg wieder dicke Aschewolken aus und behinderte den Flugverkehr. Wie gefährlich der Ätna ist, zeigt ein YouTube Video, das einen plötzlichen Ausbruch dokumentiert.
Der aktivste Vulkan in Europa: der Ätna
Der Asche spuckende Vulkan entstand vor etwa 600.000 Jahren an der Ostküste Siziliens und liegt etwa 3.323 Meter über dem Meeresspiegel. Die Höhe des Vulkans ist nicht exakt, da sie sich durch Schlackenkegel und zerstörerische Ausbrüche immer wieder ändert. Der Gebirgsstock nimmt aktuell eine Fläche von rund 1250 km² ein und hat einen Umfang von etwa 250 km. Er besitzt einen Hauptkrater, einen Nebenkrater, einen Nordost- sowie einen Südostkrater, die sich im Laufe der Jahre ausgebildet haben. Der Vulkanausbruch erfolgt meistens nicht über die Gipfelkrater, sondern an den Flanken des Bergkegels. Dadurch haben sich mittlerweile über 400 neue Nebenkrater gebildet.
Ursachen und Konsequenzen
Durch die typischen Eruptionen längs aufreißender Spalten bricht der Ätna als einer der wenigen Vulkane in Europa immer wieder aus. Die Länge der Spalten kann von einigen hundert Metern bis zu mehreren Kilometern variieren – während einer Eruption reißen diese meistens nach unten hin immer weiter auf, dadurch fließt in tiefer gelegenen Bereichen basische Lava aus, die durch einen geringen Kieselsäureanteil relativ dünnflüssig ist. Dadurch entweichen die in ihr enthaltenen Gase, weshalb kein Überdruck und somit auch keine Explosionsgefahr wie beim Vesuv besteht.
Zuletzt kam es 2008 zu mehreren heftigen Ausbrüchen und einer Phase erhöhter Aktivität, weshalb der Flugverkehr nach wie vor gefährdet werden kann. Die Folge von Aschewolken führt immer wieder zu Ärger mit überbuchten Flügen, weshalb sich viele Fluggäste im Nachhinein beschweren und Schadensersatz fordern.
Auch wenn viele Einheimische ebenfalls unter den Ausbrüchen der aktiven Vulkane leiden, ist das Ereignis ein gigantisches Naturschauspiel. Trotzdem sollte man sich bei dem Flug in ein vulkanreiches Land besser vorher über die aktuellen Aktivitäten erkundigen.