Eben gerade noch durch das sich langsam schließende schmiedeeiserne Tor vor dem Villengrundstück hindurchschlüpfen, wandelbar wie ein Chamäleon sein und unsichtbar wie ein Schatten. Verdächtige observieren, blitzschnelle Entscheidungen treffen und sich mit allen Tricks und Finessen moderner Überwachungstechnik auskennen – den Beruf des Detektives umgibt immer noch eine abenteuerliche und geheimnisvolle Aura. Da wundert es kaum, das viele Leute gern Detektiv werden möchten. Was bedeutet das aber in der Praxis? Wir haben die Antwort.
Auch wenn es in der Realität ein wenig anders aussieht als im Film, ist eine Tätigkeit in einer Detektei, in der solch ausgefallene Berufe zu finden sind, sehr vielseitig und interessant. Auf verschiedenen Wegen gelangt man in diese Branche. Zuerst einmal: Es gibt keine Ausbildung zum Detektiv. Nach einem abgeschlossenen Studium oder einer Lehre in einer themenverwandten Branche qualifiziert man sich über ein Praktikum in einer Detektei sowie über Fortbildungen.
Praktikum in einer Detektei
Bevor man als Detektiv werden kann und als solcher arbeiten darf, muss man bei der zuständigen Behörde einen Gewerbeschein beantragen. Diesen erhält man nach Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses. Da sich somit quasi jeder, dessen Führungszeugnis in Ordnung ist, als „Detektiv“ bezeichnen kann, sollte man sich für gute Berufschancen um entsprechende Fortbildungen und anerkannte Zertifikate bemühen. Wer später in einer angesehenen Detektei arbeiten möchte, die einem Berufsverband wie etwa dem „Bund Deutscher Detektive“ angehört, der schafft den Einstieg nur über eine hochwertige Qualifikation.
Ausbildung in verwandten Bereichen
Um den spannenden Beruf des Detektives zu erlernen, beginnt man am besten mit einer Ausbildung oder einem Studium in einer Branche, die den Themenbereich berührt. Das kann eine Lehre bei der Polizei, beim Bundesgrenzschutz, beim Zoll oder bei der Bundeswehr sein, in einer Anwaltskanzlei oder in einem Wirtschaftsunternehmen, aber auch eine Tätigkeit im Werks- und Personenschutz. Bank-, Industrie- und Versicherungskaufleute sowie Elektronikfachleute können ebenfalls der Sache dienen, Detektiv zu werden. Auch wer Jura oder BWL studiert hat, besitzt ein in dem Berufsfeld wertvolles Grundwissen. Für den ersten Schritt in die Detektivbranche empfiehlt sich ein Praktikum in einem Detektivbüro.
Qualifizierung zum „Geprüften Detektiv“
Hier überprüft man, ob der Beruf des Detektivs tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht. Und man sammelt erste Erfahrungen und knüpft wertvolle Kontakte. Um eine feste Anstellung als Detektiv zu finden oder gute Chancen als Einzelunternehmer zu haben, geht kaum ein Weg vor bei an der „Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe“, kurz „ZAD“. Wer hier ein Studium erfolgreich absolviert, hat es so gut wie geschafft. Die ZAD bietet, wie übrigens auch die Niederlassungen der Industrie- und Handelskammer sowie diverse Institute, entsprechend der „Berufsordnung für Detektive in Deutschland“, verschiedene Fortbildungen und Lehrgänge an. Wer all das erfolgreich abschließt, der darf sich schließlich „Geprüfter Detektiv“ nennen.