In diesem Artikel möchten wir den recht ausgefallenen Beruf Gerüstbauer vorstellen und begeben uns hierzu auf eine spannende Reise, für die wir zunächst über tausend Jahre in die Vergangenheit reisen müssen.
Ursprung im frühzeitlichen Ägypten
Bereits im frühzeitlichen Ägypten wurden beim Bau der Pyramiden mit damals selbst entwickelten Gerüsten aus Holz gearbeitet, um die dort erforderlichen Höhen zu überbrücken. Heutzutage gestalten sich die Gerüstbauarbeiten wesentlich anders und haben sich enorm weiterentwickelt.
Statt Statuen oder Pyramiden werden heute Bürogebäude, Brückenzüge oder Ein- und Mehrfamilienhäuser eingerüstet. Der Gerüstbauer ist für den Aufbau und nach Fertigstellung für den Abbau zuständig und ist dann nur für diese Bauphasen vor Ort an der Baustelle.
Als Gerüstbauer ist man nicht nur im privaten und öffentlichen Hausbau aktiv. Auch bei Großveranstaltungen sind mitunter Gerüste erforderlich. Somit fällt das Errichten von Tribünen bei Konzerten oder Sportereignissen mit speziellen Gerüsten ebenso in das Berufsumfeld eines Gerüstbauers.
Auch professionelle Reinigungsfirmen arbeiten mit Gerüstbau-Unternehmen zusammen. Es muss hier immer sichergestellt werden, dass bei der Reinigung von großen Hochhäusern, wie wir sie beispielsweise aus Metropolen wie Berlin kennen, entsprechende Profis beim Gerüstbau zugange waren, die mit der Thematik der erforderlichen Sicherung und der potentiellen Absturzgefahr bestens vertraut sind.
Gerüstbauer nehmen gewissermaßen eine schützende Rolle ein und sorgen durch eine gewissenhafte Arbeit auch für die Sicherheit der Reinigungskräfte.
Verschiedene Gerüstbauarten
Die beim Gerüstbauer zum Einsatz kommenden Gerüste unterscheiden sich nach dem Umfang der Bestandteile und auch durch die Form der Anwendung. Hierbei ist der Gerüstbauer dafür zuständig, die unterschiedlichen Gerüstbauarten nach den sicherheitstechnischen Vorschriften zu errichten.
Hier kommen insbesondere Kupplungen und andere Verbindungstechniken zum Einsatz. Man bezeichnet Baugerüste auch als Hilfskonstruktionen, weil diese allein für die Benutzung über eine bestimmte Zeit errichtet werden. Danach erfolgt wieder der Abbau.
Eine der am häufigsten eingesetzten Konstruktionen ist das Systemgerüst. Dieses Gerüst besteht aus vorgefertigten Bauteilen. Hierbei ist die Verbindungstechnik fest am Grundgerüst befestigt. Dadurch wird auch die Aufbaufolge festgelegt.
Das Systemgerüst gewährleistet ein hohes Maß an Sicherheit. Aufgrund des standardisierten Systems kann das Gerüst mit einer durchstrukturierten Montagelogik an den meisten Gebäuden problemlos aufgebaut werden. Montagefehler werden effektiv vermieden.
Drei verschiedene Ausführungen
- Bei der ersten Verwendungsgruppe handelt es sich um das Standgerüst. Hierbei wird der Boden als Aufbaubasis genutzt. Zum der Standgerüst-Ausführung gehören das Stahlrohr-Kupplungsgerüst und das Mastkonsolengerüst. Bei dem Kupplungsgerüst kommen flexible Kupplungen zum Einsatz.
- Zu der zweiten Gruppenart gehören die Konsolgerüste sowie das Auslegergerüst. Hier spricht man auch von Hängegerüsten.
- Bei der dritten Gruppe handelt es sich um die fahrbaren Gerüste. Solche Gerüste sind häufig mit einer flexiblen Arbeitsplattform ausgestattet. Aufgrund der Rollen-Ausstattung kann man diese Gerüst-Art nicht übermäßig belasten. Sie werden häufig für kleinere Ausbesserungsarbeiten eingesetzt.
Im Alltagsbetrieb haben sich die Gerüste, wie das Stahlrohr- und Kupplungsgerüst durchgesetzt. Heutzutage steht sowohl die allgemeine Sicherheit, die Lagersicherheit als auch die Schnelligkeit beim Aufbau im Mittelpunkt.