Virtuelle Teamevents sind in Zeiten von Homeoffice & Social Distancing in aller Munde. Das verwundert kaum, denn wenn man die meiste Zeit allein Zuhause arbeitet, ist es umso wichtiger für Teamleiter, ein Wir-Gefühl bei den Kollegen zu erzeugen. Doch wie funktioniert online Teambuilding überhaupt und welchen Nutzen können Unternehmen daraus ziehen?
„Offline“ Teamevents vs. Virtuelle Teamevents
Bei Teamevents handelt es sich allgemein formuliert um Veranstaltungen, die ein Unternehmen für seine Mitarbeitern ausrichtet. Vordergründig sollen sie dazu dienen, das Teamgefühl zu stärken, die Zusammenarbeit zu verbessern und die Arbeitsmoral in der Belegschaft möglichst hoch zu halten.
Beliebte Aktivitäten für Teamevents sind etwa Sport- oder Spielangebote, gemeinsames Kochen oder Essen, Betriebsausflüge oder Museumsbesuche. In der Regel finden diese Events während der Arbeitszeit statt, sodass die Teilnahme für Mitarbeiter keine Freizeiteinbußen bedeutet. Der Austausch mit den Kollegen entspannt und fördert die Kommunikation – auch nach dem eigentlichen Happening!
Betriebliche Anlässe für (virtuelle) Teamevents
Typische Anlässe eines Teamevents sind zum Beispiel Firmenjubiläen, Auftaktveranstaltungen oder die Begrüßung von neuen Mitarbeitern im Unternehmen. Aber auch Betriebsausflüge, Tagungen oder betriebliche Weihnachtsfeiern werden gern um teambildende Maßnahmen ergänzt.
Teamevents und Teambuilding-Maßnahmen bieten Unternehmen viele Vorteile: Sie fördern die Kommunikation und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter, wodurch Konflikte reduziert und die Motivation gesteigert werden.
Außerdem fördern Teamaktivitäten die Kreativität und den Ideenfluss. Stagniert ein Team an einem gewissen Punkt, kann es helfen, fernab des Arbeitsplatzes abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Häufig können anschließend neue Lösungen für die Herausforderungen des Berufsalltags gefunden werden.
Nicht zuletzt lernen sich Kolleginnen und Kollegen im Rahmen eines (virtuellen) Teamevents besser kennen und bauen Vertrauen zueinander auf. Das kann im Umkehrschluss zu einer effizienteren Zusammenarbeit führen, ebenso wie es die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen steigert.
Online Teambuilding ist wichtiger geworden
Durch die Corona-Pandemie und das vielerorts verordnete Homeoffice können sich Arbeitnehmer, die ausschließlich online arbeiten, schnell isoliert und vom Rest des Unternehmens abgekoppelt fühlen.
Die fehlende zwischenmenschliche Kommunikation führt häufig zu unnötigen Missverständnissen und Problemen innerhalb eines Teams.
Regelmäßige virtuelle Teamevents sind eine gute Idee, um trotz der räumlichen Trennung stärkere Beziehungen zwischen den Kollegen aufzubauen. Besonders für die jüngsten Mitarbeiter, die Abzubildenden, ist das besonders wichtig.
Bei einem Online Teamevent ergeben sich selbstredend nicht dieselben Möglichkeiten, wie bei einem Zusammentreffen vor Ort. Christoph Scheunemann, Inhaber der Eventagentur younited®, sieht darin keinen Nachteil, sondern eine Chance: „die jüngsten Entwicklungen durch die Corona-Pandemie haben uns – wenn auch unfreiwillig – gezeigt, wie viel Potential in digitalen Lösungen zum Team- und Projektmanagement steckt.“
Der Event-Experte begann laut eigenen Aussagen schon zu Beginn der Pandemie, seine Ideen für virtuelle Teamevents zu entwickeln. Er resümiert: „Für uns war sofort klar, dass wir uns den neuen Gegebenheiten anpassen müssen, um Unternehmen gerade in dieser schwierigen Zeit weiterhin mit tollen Teambuilding-Aktivitäten unterstützen zu können.“
Der Aufwand hat sich Scheunemann zufolge gelohnt, die Nachfrage für virtuelle Teamevents sei im letzten Jahr regelrecht explodiert. Doch was erwartet Unternehmen bei einer solchen Veranstaltung überhaupt?
Wie läuft ein virtuelles Teamevent ab?
Die Teilnehmer eines virtuellen Teamevents treten über das Internet miteinander in Kontakt. Dies kann ganz entspannt von Zuhause aus und ohne besonderen Dresscode geschehen.
Etablierte Software-Lösungen für Online-Konferenzen oder Webinare gibt es inzwischen zuhauf. Um nur einige Beispiele zu nennen: Zoom, Skype, Microsoft Teams und Google Meet ermöglichen allesamt virtuelle Meetings für Gruppen. Für gewöhnlich fällt die Wahl beim Teamevent auf das Tool, welches auch für die betrieblichen Prozesse genutzt wird.
Entweder führen der Teamleiter und/oder die Führungskraft durch das Rahmenprogramm oder ein externer Moderator übernimmt diese Aufgabe. Das Programm selbst gliedert sich meist in eine Begrüßungsrunde, den eigentlichen Veranstaltungsteil sowie eine gemeinsame Verabschiedung.
Damit keine Langeweile aufkommt, erwarten die Teilnehmer bei einem virtuellen Teamevent verschiedene Rätsel oder Aufgaben, die gemeinsam als Team gelöst werden müssen. Ein beliebtes Format sind Online Escape Games, bei denen die Spieler in ein fiktives Szenario eintauchen, in dem sie verschiedene Herausforderungen in einer vorgegebenen Zeit erledigen müssen.
Kostenlose virtuelle Teamaktivitäten
Nicht immer braucht es die Organisation durch eine externe Eventagentur. Wer über die zeitlichen und personellen Ressourcen verfügt, kann die Planung eines virtuellen Teamevents auch selbst in die Hand nehmen. Im Netz finden sich viele verschiedene Spiele, die ohne großen Aufwand in Eigenregie stattfinden können. Eines davon möchten wir hier genauer vorstellen:
Malen ohne Zahlen
Das Malen ohne Zahlen fördert die Kreativität und den Austausch aller Beteiligten. Zuerst wird eine Person als „Erzähler“ ausgewählt. Der Erzähler beschreibt dann 5 Minuten lang ein Bild, das alle anderen nach seinen Anweisungen auf Papier malen müssen. Jeder Teilnehmer sollte Buntstifte und ein Blatt Papier zur Hand haben.
Nach Ablauf der Zeit werden die auf diese Weise entstandenen Werke verglichen. Es kann, wenn gewünscht, auch ein Sieger ausgewählt werden, der anschließend zum Erzähler der nächsten Runde wird.
Besonders spannend wird das Spiel, wenn ein bestimmtes Rahmenthema vorgegeben wird. Das kann zum Beispiel „Natur“ oder „Tiere“ lauten. Auch eine Begrenzung der Farben sorgt hier für Abwechslung.
Gehören Teamevents zur Arbeitszeit?
Online Teambuilding zählt – wenn es innerhalb der regulären Beschäftigungszeiten stattfindet – als Arbeitzeit. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel: Finden Teamevents am Wochenende oder nach der Arbeit in der Freizeit statt, so zählen sie nicht zur Arbeitszeit und werden demnach auch nicht als Überstunden angerechnet.
