Jeder kennt sie: die Götter in Weiß. Gemeint sind Ärzte, deren typische Berufskleidung der weiße Kittel ist. Passend dazu treten Krankenschwestern und Pfleger auch in Weiß auf. Grund: Die einheitliche Kleidung des Personals trägt zu deren Erkennung bei. Doch abseits dessen: Warum trägt man im Gesundheitsbereich noch Berufskleidung?
Was versteht man unter Berufskleidung?
Per Definition versteht man unter Berufsbekleidung Kleidung, die bei der Ausübung eines Dienstleistungsberufes, eines Handwerks oder eines technischen Berufes getragen wird. Dabei unterscheidet man die Untergruppen Arbeitskleidung und Dienstkleidung:
- Arbeitskleidung: Darunter werden Kleidungsstücke verstanden, die ein Arbeitnehmer zum Schutz seiner eigenen Kleidung während der beruflichen Tätigkeit trägt, zum Beispiel Kittel. Eine besondere Form der Arbeitskleidung ist die Schutzkleidung. Diese ist für Berufe vorgeschrieben, die während der Ausübung ihrer Tätigkeit besonderen Gefahren ausgesetzt sind.
- Dienstkleidung: Diese wird von Arbeitgeber vorgeschrieben und dient einem einheitlichen Erscheinungsbild, beispielsweise im Restaurant.
Die Geschichte der Berufskleidung
Bereits im Mittelalter etablierte sich in manchen Branchen Berufsbekleidung, deren Zweck über die Schutzfunktion hinausging. Handwerker begannen damals Kleidungsstücke zu tragen, anhand derer man sie ihrem Berufsstand zuordnen konnte. Natürlich haben sich diese Kleidungsstücke im Laufe der Zeit mit den neuen Produktions- und Arbeitsbedingungen weiterentwickelt. Oft dienen sie heute aber nur noch einem repräsentativen Zweck.
Die Berufsbekleidung in der Gesundheitspflege entstammt dem Ordensornat, schließlich oblag diese Aufgabe meistens den Ordensschwestern. Diese kleideten sich in einfache Gewänder und ergänzten die durch eine kleine Haube, die heute aus der Berufsbekleidung in der Pflege verschwunden ist. Weiß waren die Kittel und Hosen, weil es pflegeleicht war. Erst mit dem Aufkommen widerstandsfähiger Materialien kam auch Farbe ins Spiel.
Zweck der Berufskleidung im Gesundheitsbereich
Zunächst einmal muss man zwischen Medizinerkleidung im Krankenhaus und der Berufsbekleidung in den Arztpraxen niedergelassener Ärzte unterscheiden. Steht in einer Arztpraxis häufig ein modischer Aspekt im Vordergrund wie ein einheitliches Erscheinungsbild, so sind es in Krankenhäusern in erster Linie die praktischen Anforderungen. So ist es üblich, dass in vielen Bereichen eines Krankenhauses Schlupfkasack und auch Schlupfhosen getragen werden. Grund: Die „Front“ des medizinischen Personals ist geschützt, es ist praktisch und hygienisch. Darüber hinaus lässt sich mit farblich unterschiedlicher, jedoch in der Zusammenstellung gleicher Berufskleidung das Personal dem Krankenhaus zu ordnen, aber in den Fachbereichen unterscheiden. Schließlich arbeiten in einem Krankenhaus nicht nur Ärzte und Pflegepersonal, sondern auch Angestellten in Labor, Verwaltung, Reinigung und Catering.