Hört man das Wort Detektiv, denkt ein jeder fast schon zwangsläufig an die Detektivarbeit von Sherlock Holmes und seinen Kollegen. Egal ob Krimi, Schauergeschichten und Rätsel um den Kreis der Verdächtigen oder auch der harte Bursche im amerikanischen Krimi, der Detektiv ist fast immer in Film und Literatur ein Sonderling, ein Außenseiter, der über alle gesellschaftlichen Grenzen hinweg ermitteln kann, eben weil er diese Grenzen selbst überschreitet.
Der einsame Kämpfer für Gerechtigkeit
Besonders der Detektiv der amerikanischen „harten Schule“ kämpft oft einsam und immer knapp bei Kasse gegen übermächtige Gegner und organisierte Kriminelle. Dabei treibt ihn nicht das Geld, sondern das Streben nach Gerechtigkeit an und das setzt er auch schon mal auf illegale Weise um: mit Hilfe seiner Fäuste oder seiner Methoden, die sich den Befugnissen der polizeilichen Ermittler entziehen würden. So ist er meist auch erfolgreicher als die offiziellen Verbrecherjagdkollegen und ist am Ende ein, wenn auch immer noch einsamer, Held.
Fiktion und Wirklichkeit
Wie so oft klaffen auch beim Thema Detektivarbeit zwischen Fiktion und Realität große Lücken. Natürlich hat die Arbeit, der ein Detektiv heute nachgeht, immer noch einen Hauch von all diesen über die Jahrhunderte gewachsenen Klischees. Jedoch spielt sich das Ganze wohl weit weniger glamourös ab und dafür mit einer großen Portion mehr Routine und Alltag. Geprügelt und geschossen wird im deutschen Detektivleben weniger, vielmehr beschränkt sich die Arbeit eines Privat- oder Wirtschaftsdetektiv in erster Linie auf Arbeit aus der Distanz – sprich: Observationen aller Art.
Die Detektivarbeit fordert scharfe Beobachter
Ein Detektiv wird immer dann eingeschaltet, wenn ein Verdacht besteht, übervorteilt und betrogen zu werden, der Betroffene aber keine Möglichkeit hat, das selbst zu überprüfen und zu beweisen. Entweder droht die Gefahr, erkannt zu werden, oder man hat schlicht keine Zeit um den Verdächtigen im Auge zu behalten. Ein Fall für den Detektiv! So beobachtet dieser Berufsstand hauptsächlich Arbeitnehmer, die zwar krank gemeldet sind, aber trotzdem schwarz arbeiten gehen, Kaufhausdiebe, illegale Geschäftemacher, säumige Mieter und Ähnliches.
Auch die Klassiker wie die Beobachtung des vermeintlich untreuen Partners oder das Wiederauffinden entlaufener Haustiere finden sich in den Auftragsbüchern moderner Detekteien. Dabei lässt sich nicht viel Geld verdienen und die Arbeit kann ganz schön eintönig werden. Denn stundenlang vor dem Haus einer Person warten, bis diese mal wieder dasselbe verlässt, nur um ihr dann vielleicht einmal zum Supermarkt und zurück zu folgen, klingt wenig nach dem Stoff für einen spannenden Roman. Reine Routine ist die Arbeit sicher trotzdem nicht, aber bei weitem nicht so aufregend, wie man beim Klang der Berufsbezeichnung vermuten möchte.