Bin ich der Vater? Diese Frage stellen sich Jahr für Jahr nicht wenige Männer in Deutschland. In einer derartigen Situation kann ein Vaterschaftstest dabei helfen, klare Verhältnisse zu schaffen. Doch wie funktioniert so ein Vaterschaftstest überhaupt? Und was wird der Vaterschaftstest kosten?
Was ist eigentlich ein Vaterschaftstest?
Bei einem Vaterschaftstest werden die genetischen Merkmale von Kind und Vater untersucht und miteinander verglichen. Gemeinsamkeiten in den genetischen Merkmalen zwischen Vater und Kind deuten darauf hin, dass zwischen den untersuchten Personen eine verwandtschaftliche Beziehung besteht.
Für die Durchführung eines Vaterschaftstests wird üblicherweise Blut oder eine Speichelprobe entnommen. Die Entnahme der Speichelprobe erfolgt durch einen Abstrich aus der Mundhöhle. Sowohl der Speichel als auch das Blut enthält die DNA des Menschen, die zur Untersuchung der Verwandtschaftsbeziehung analysiert wird und Aufschlüsse über die Verwandtschaft geben soll.
Wie sicher ist das Testergebnis?
Vaterschaftsnachweise werden stets auf der Basis einer statistischen Auswertung der DNW-Untersuchung erstellt. Hierbei kann zwischen zwei Möglichkeiten unterschieden werden. Wenn das Ergebnis des Vaterschaftstests negativ ausfällt und keine verwandtschaftliche Beziehung nachgewiesen werden konnte, dann ist dieses Ergebnis immer zu 100 Prozent sicher. Fällt der Test hingegen positiv aus, dann kann dank moderner Technik und Untersuchungsverfahren die Vaterschaft heutzutage bereits zu 99,99 Prozent nachgewiesen werden, wenn nur Vater und Kind an der Untersuchung teilgenommen haben. Wird zusätzlich das genetische Gut der Mutter untersucht, dann kann einen Wahrscheinlichkeit von annähernd 100 Prozent erreicht werden.
Darf ich einen Vaterschaftstest einfach so durchführen?
Um einen Vaterschaftstest durchführen zu können, benötigt man keine gerichtliche Genehmigung oder Ähnliches. Jedoch ist es seit Februar 2010 laut Gendiagnostikgesetz verboten, einen heimlichen Test zur Feststellung der Vaterschaft durchzuführen oder diesen in Auftrag zu geben. Vaterschaftstests dürfen auch weiterhin privat durchgeführt werden, allerdings müssen alle beteiligten Personen ihr Einverständnis zum Test geben. Bei minderjährigen Kindern dürfen die Erziehungsberechtigten das Einverständnis zur DNA-Analyse geben. Sind alle Parteien einverstanden, kann der Test ohne Probleme vollzogen werden. Verweigert im Streitfall jedoch einer der Beteiligten die Zustimmung zum Test, kann die Zustimmung durch ein Familiengericht erwirkt werden. Dabei kommt es jedoch auf die näheren Umstände und den konkreten Einzelfall an.
Wie hoch sind die Vaterschaftstest Kosten?
Die Kosten einer Vaterschaftsanalyse können je nach Labor und nach angewendetem Verfahren unterschiedlich hoch ausfallen. Bei den meisten Instituten schwanken die Preise zwischen 200 und 1.000 Euro. Wird der Vaterschaftstest anhand einer Speichelprobe vollzogen, dann belaufen sich die Kosten in der Regel auf 250 bis 400 Euro. Bei einem Abstammnungsgutachten, das anhand einer Blutprobe erstellt wird und vor Gericht verwendet werden kann, schwanken die Kosten zwischen 500 und 900 Euro.