Warum bekommt man eigentlich Muskelkater?

Jeder, der gelegentlich Sport treibt, kennt die zerrenden und beißenden Schmerzen, die einen am Morgen nach einem ungewöhnlichen oder besonders ausgedehnten Training oftmals plagen und allerlei Bewegungen plötzlich unmöglich machen. Der Verursacher nennt sich Muskelkater und wenn er erstmal da ist, bleibt er gerne ein paar Tage und macht einem schmerzlich bewusst, wofür man betreffende Muskel überhaupt alles im Alltag braucht. Das Gefühl kennt wohl tatsächlich jeder. Aber was passiert da eigentlich im Muskel?

Oft hat man nach dem Besuch des Fitnessstudios MuskelkaterWas bei Muskelkater passiert im Körper?

Hieß es bis vor einigen Jahren noch, dass es sich bei Muskelkater um eine Übersäuerung des Muskels handelt, ist diese Theorie heute weitestgehend widerlegt, da der Muskelkater normalerweise erst zwölf bis 24 Stunden nach der Belastung einsetzt und die Milchsäure, die als Verursacher galt, zu diesem Zeitpunkt längst schon wieder abgebaut ist. Auch wenn die Sportwissenschaft sich noch nicht ganz einig ist, so geht man heute dagegen davon aus, dass kleine Risse in den Muskelfasern für die Schmerzen verantwortlich sind. Durch diese Risse, die sich vornehmlich in den äußeren, sogenannten Z-Scheiben befinden, dringt im Folgenden dann Wasser ein. Durch diesen Vorgang können sich Ödeme, also Wassereinlagerungen im Gewebe, bilden und die Fasern schwellen an. Der aus dieser Schwellung resultierende Schmerz wird dann als Muskelkater bezeichnet.

Was sollte man beim Training beachten?

Grundsätzlich gilt: Wer starken Muskelkater verspürt, hat beim Training etwas falsch gemacht. Denn Muskelkater ist ein Zeichen für eine Überlastung und nicht für ein besonders gutes Training. Zudem erschwert er das Training in der folgenden Zeit, da die Fasern bis zu zehn Tage brauchen bis sie wieder vollständig verheilt sind. Richtig schädlich ist er allerdings auch nicht, da die Fasern letztlich wieder vollständig zusammenwachsen. Wie man Muskelkater erfolgreich vermeidet hängt von der Sportart ab. Grundsätzlich gilt jedoch, dass gerade plötzliche Abbremsbewegungen die kleinen Risse in den Muskelfasern begünstigen.

Vor- und Nachbeugung

So wichtig Dehnübungen vor und nach dem Training auch sind um Verletzungen vorzubeugen, so wenig nützen sie jedoch bei der Muskelkater-Prophylaxe. Auch wer bereits welchen hat, kann dem nur unwesentlich mit Dehnübungen entgegenwirken. Im Gegenteil, eine zu starke Belastung kann den Muskelkater nur noch weiter in die Länge ziehen. Das gilt auch für äußere mechanische Beeinflussungen wie Massagen, die das Muskelgewebe bloß weiter irritieren. Hilfreich sind dagegen alle Methoden, die die Durchblutung sanft anregen. Dazu können Wärmebehandlungen wie ein Saunabesuch oder auch ein warmes Entspannungsbad zählen. Natürlich sollte man sich vor sportlicher Betätigung auch immer warm machen.