So vielfältig die Gründe für einen Vaterschaftstest sind, haben sie dennoch alle nur das einzig gemeinsame Ziel: herauszufinden, wer der leibliche Vater eines Kindes ist. Bei einigen Fällen geht es allein um die eigene Gewissheit für Mutter oder Vater, in anderen Fällen landen die Ergebnisse eines Vaterschaftstests auch vor Gericht, um zu klären, wer zur Unterhaltszahlung rechtlich verpflichtet wird oder ob das Kind einer binationalen Beziehung dauerhaft in seinem Heimatland bleiben darf. All dies sind Fälle, die vor dem Gesetz geklärt werden müssen und für die ein gerichtlich anerkannter Vaterschaftstest von Nöten ist. Was aber sorgt für die Gültigkeit eines Vaterschaftstests?
Vaterschaftstests sind keine Seltenheit
Rund zwei Prozent der vermeintlichen Väter sind gar nicht die biologischen Zeuger der Kinder, für die sie sorgen und Unterhalt zahlen. Falls die Beziehung des Paares einmal auseinander geht und Fragen zur Klärung des weiteren Unterhalts auftauchen, dient ein Vaterschaftstest nicht nur zur persönlichen Klarheit, sondern auch als Beweismaterial für eventuelle Zahlungspflichten vor Gericht. Jedes Jahr landen zwischen 12.000 und 15.000 Fälle zur Klärung einer Vaterschaft vor den deutschen Gerichten.
Gendiagnostikgesetz: mehr Rechte für Väter
Im Februar 2010 ist das neue Gendiagnostikgesetz in Kraft getreten. Darin wurde den Vätern das gesetzliche Recht auf Klärung der Vaterschaft eingeräumt. Die Hauptänderung des Gesetzes besteht darin, dass heimlich durchgeführte Tests (wenn also nicht das Einverständnis aller beteiligten Personen vorliegt) strafbar sind und bei gerichtlichen Verfahren die Gültigkeit eines Vaterschaftstests so nicht gegeben ist.
Nach neuem Gesetz kann der Vater allerdings einen Test über ein Gerichtsverfahren einfordern, falls sich die Mutter der Untersuchung verweigert. Wichtig ist nur, dass der Test von seriösen Labors durchgeführt wird, die mit einem „Vaterschaftstest gerichtlicher Wertigkeit“ werben. Nur so wird das Ergebnis vor Gericht anerkannt. Schon lange vor der Untersuchung kann man sich Informationen für einen Vaterschaftstest bestellen und sich über die Durchführungsmethoden, die Risiken und die eventuellen gerichtlichen Konsequenzen informieren.
Gültigkeit eines Vaterschaftstests für eine Aufenthaltsgenehmigung
Neben der Frage nach Unterhaltszahlungen und rechtlichen Pflichten, denen ein verantwortungsbewusster Vater nachkommen muss, gibt es noch andere Beweggründe für eine Abstammungsanalyse. So können zum Beispiel Väter, die sich im Ausland aufhalten, aber ein Kind und eine Partnerin in Deutschland haben, durch den Beweis einer Vaterschaft eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland erhalten. In diesem Fall ist es besonders wichtig, einwandfrei und gewissenhaft im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zu handeln, um möglichst zügig und ohne Komplikationen zu seinem Ziel zu gelangen.
Seriösität des Labors
Ein seriöser Anbieter für Vaterschaftstests ist die Grundvoraussetzung für gerichtliche Verfahren. Das Labor muss hohen Qualitätsanforderungen nachkommen und muss öffentlich sein, ansonsten kann das Ergebnis dem Gericht erst gar nicht vorgelegt werden. Damit die Gültigkeit eines Vaterschaftstests gewährleistet werden kann, muss dieser bei persönlichem Erscheinen aller beteiligten Personen im Labor durchgeführt werden, dabei werden zusätzlich die Personalausweise von Mutter und Vater kontrolliert, um Betrug zu vermeiden. Innerhalb von vier bis sechs Wochen liegt in der Regel das Ergebnis von einem Vaterschaftstest vor. Und dann geht es um das Wohlwollen der Richter und ihren Sinn für Gerechtigkeit, damit das Kind auch rechtlich wie ein Kind behandelt wird und ausreichende Unterstützung von seinem leiblichen Vater bekommt.