Das Rauchen von Wasserpfeifen hat sich in den letzten Jahren als beliebte Freizeitaktivität entwickelt. Dabei kommt spezieller Shisha Tabak zum Einsatz, der nicht mehr viel mit Zigarettentabak zu tun hat. Wir erklären, woraus er besteht, wie die Shisha Tabak Herstellung verläuft und was ihn von herkömmlichem Tabak unterscheidet.
Welche Inhaltsstoffe finden sich in Shisha Tabak?
Shisha Tabak beschreibt eine Mischung aus Rohtabak, Glycerin, Melasse und Aromen. Er ist perfekt auf die Nutzung von Wasserpfeifen zugeschnitten und wird in deren Tabakkopf platziert. Nachdem das Gemisch mittels Shisha-Kohle erhitzt wurde, verdampft es und kann durch den Raucher inhaliert werden.
Der Grundtabak lässt sich dabei mit „herkömmlichem“ Pfeifen- und Zigarettentabak vergleichen. Durch die Vermischung mit weiteren Inhaltsstoffen entsteht jedoch eine leicht klebrige Masse, die mit „herkömmlichem“ Tabak nur noch wenig gemeinsam hat.
Das Glycerin und die Melasse übernehmen die Aufgabe, den Feuchtigkeitsgehalt des Tabaks zu erhöhen. Glycerin, das auch als Glycerol oder Propantriol bekannt ist, bezeichnet einen dreiwertigen Alkohol und kann sowohl tierischen als auch pflanzlichen Urspungs sein.
Melasse ist wiederum ein zäher und somit hochviskoser Zuckersirup. Die dunkelbraune Masse entsteht als Nebenprodukt in der Zuckerproduktion. Sie kann aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder auch Zuckerhirse bestehen.
Normaler Shisha Tabak besitzt aufgrund dieser beiden Stoffe einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15 Prozent. In Deutschland ist dieser Wert durch gesetzliche Regelungen auf maximal fünf Prozent beschränkt.
Der Grund findet sich in einer vergleichbaren Verkaufsmenge: So soll das Gesetz sicherstellen, dass Verbraucher tatsächlich die vereinbarte Menge an Tabak erhalten und diese nicht nur durch einen hohen Feuchtigkeitsanteil schwerer ausfällt.
Wie wird Shisha Tabak hergestellt?
Tabak für Wasserpfeifen besteht aus Rauchtabak, Melasse, Glycerin und Aromen. Die industrielle Produktion verarbeitet den Grundtabak in großen Anlagen und vermischt die verschiedenen Zutaten mit Hilfe großer Mischmaschinen.
Der Grundtabak entspricht dabei normalem Zigarren- und Zigarettentabak. Er bestimmt den Nikotingehalt und lässt verschiedene Variationen zu. Für einen milden, hellen Shisha Tabak gilt „Virginia“ als beliebte Sorte. „Burley“ ist häufig die erste Wahl für mittelstarken Wasserpfeifentabak und die Sorte „Badisch-Geudertheimer“ findet bevorzugt für starken Tabakgenuss Anwendung.
Wie auch bei E-Zigaretten ist das Glycerin für die Dampfentwicklung verantwortlich. So entwickelt es einen weißen Dampf, sobald es erhitzt wird. Generell gilt: Umso mehr Glycerin im Tabak enthalten ist, desto stärker ist die Dampfentwicklung.
Zusätzlich dient der dreiwertige Alkohol als Geschmacksverstärker und intensiviert die verwendeten Aromen. Trockener Tabak lässt sich anfeuchten, wobei das Glycerin ein Anbrennen während des Rauchens verhindert.
Die Melasse besteht in den meisten Fällen aus Zuckerrohrsirup. Alternativ lässt sich auch Honig oder Honigsirup einsetzen. Für die industrielle Herstellung fällt dieser in Massen jedoch zu kostenintensiv aus.
Bei der Herstellung von Shisha Tabak wird zunächst der Rohtabak mit Glycerin und Melasse vermischt. Diese Mischung muss für eine gewisse Zeit ziehen, ehe die Aromen hinzugefügt werden. Diese können je nach Qualität des Tabaks aus Früchten extrahiert oder in chemischen Verfahren erzeugt werden.
Nachdem alle Zutaten für mehrere Stunden miteinander vermischt wurden, muss die Mischung einige Zeit durchziehen. Anschließend erfolgt die Verpackung in den entsprechenden Verkaufsgrößen und der Transport zum Lager oder Shisha Laden.
Nahezu jeder Hersteller besitzt dabei ein eigenes, geheimes Rezept. Das jeweilige Mischverhältnis entscheidet mit den verwendeten Aromen über die Rauchdauer, die Rauchmenge und den Geschmack.
Eine Sonderform besteht übrigens in nikotinfreiem Wasserpfeifentabak. In der Herstellung wird hier der nikotinhaltige Grundtabak gegen Zuckerrohr ausgetauscht.
Wer möchte, kann Shisha Tabak online kaufen, im Laden erwerben oder selbst mischen. So bieten einige Hersteller fertigen Rohtabak an, der sich mit Melasse und Glycerin anfeuchten lässt. Diese Mischung muss vor der Verwendung einige Tage ziehen und ist anschließend gebrauchsfertig. Zusätzlich lassen sich für einen individuellen Geschmack Aromen hinzufügen.
Wo liegt der Unterschied zu herkömmlichem Tabak?
Shisha Tabak ist speziell auf die Verwendung in Wasserpfeifen abgestimmt. Im Vergleich zu Zigaretten und Zigarren wird der Tabak nicht verbrannt, sondern verdampft: Nachdem er im Shisha Kopf erhitzt wurde, bildet sich Dampf. Dieser wird durch Wasser auf die richtige Temperatur abgekühlt und lässt sich anschließend inhalieren.
Des Weiteren fällt herkömmlicher Tabak trocken und krümelig aus. Wasserpfeifentabak besitzt hingegen einen höheren Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15 Prozent. Er fällt durch Melasse und Glycerin feuchter und leicht klebrig aus, erinnert vom Geruch her ein wenig an E-Liquids. Durch seine Eigenschaften lässt sich der Tabak leicht formen und im Shisha Kopf platzieren.
Insgesamt hat Shisha Tabak also nur noch wenig mit herkömmlichem Zigarettentabak zu tun und passt sich den Wasserpfeifen optimal an.