Sudoku zu spielen ist definitiv einer DER Tipps gegen Langeweile. Jeder kennt sie: Die kleinen Gitterquadrate mit einzelnen darin verteilten Zahlen. Vor wenigen Jahren tauchten sie vermehrt in Zeitschriften und Magazinen auf und verdrängten so manches Kreuzworträtsel von seinem angestammten Platz. Das Sudoku ist ein Zahlenrätsel, das so einfach scheint, sich bei genauerem Hinsehen aber als hochkomplexe Denkaufgabe und als äußerst interessantes Thema entpuppt.
Anders als sein Name vermuten lässt, kommt das Sudoku nicht aus Asien, sondern aus Amerika. Ihm reichten wenige Jahrzehnte, um von seiner Erschaffung bis zur heutigen Popularität zu gelangen. So überraschend der schnelle Siegeszug des kleinen Gitterquadrates um die Welt ist, so überraschend ist auch seine Komplexität, die sich erst beim zweiten Blick offenbart.
In Japan wurde das Sudoku erfolgreich
Doch zuerst einmal wollen wir einen Blick auf die Geburt des Zahlenrätsels mit dem Namen „Sudoku“ werfen. Es erblickte die Welt im gar nicht so fernen Jahr 1979 in Amerika, wo es von seinem geistigen Urvater Howard Garns recht unromantisch „NumberPlace“ getauft wurde und in einer Rätselzeitschrift abgedruckt wurde. In seiner Heimat wenig beachtet, mochte man sich immerhin in Japan mehr mit ihm beschäftigen. Ab 1986 bekam das kleine Gitterquadrat endlich die Anerkennung, die ihm zustand und konnte seinen Durchbruch feiern. Es durfte seinen ersten Namen ablegen und hieß fortan „Sudoku“. Der Name ergibt sich aus der Kurzform von „Sūji wa dokushin ni kagiru“, was auf Japanisch soviel heißt wie „Isolieren Sie die Zahlen“.
Sudoku-Vorläufer
Schon im 18. Jahrhundert hatte es Vorläufer des Sudokus gegeben, die den sogenannten „Lateinischen Quadraten“ mit 9 mal 9 Zahlen ähnelten, denen aber allesamt die für das heutige Sudoku typischen Unterquadrate fehlten. Das Prinzip dieses weltweit beliebtesten Logikrätels namens „Sudoku“ ist einfach: In die 9 mal 9 Quadrate des Gitternetzes müssen die Ziffern 1 bis 9 so eingetragen werden, dass jede Ziffer in jedem Unterquadrat, jeder Zeile und jeder Spalte nur einmal vorkommt. Je nach Schwierigkeitsgrad des Sudokus sind am Anfang mehr oder weniger der Ziffern bereits in das Gitternetz eingetragen.
Denkaufgabe für Mathematiker und Weltmeister
Während die simpelsten dieser Zahlenrätsel in wenigen Minuten zu lösen sind, stellen die schwierigsten sogar für die klügsten Köpfe eine große Herausforderung dar. Die Komplexität dieses Logikrätels wird vielleicht noch deutlicher angesichts der Tatsache, dass das Erstellen eines Sudokus wesentlich komplizierter ist als dessen Lösung. So gibt es eine Vielzahl an Publikationen mit Hypothesen zu den schwierigsten dieser Zahlenrätsel, mit denen sich sogar Mathematiker beschäftigen. Außerdem gibt es zahlreiche Varianten des Sudokus mit noch mehr Feldern oder zum Beispiel das X-Sudoku mit einem das Gitterquadrat durchziehenden großen „X“, auf dessen Linien die Ziffern 1 bis 9 ebenfalls nur jeweils einmal auftauchen dürfen. Sudokus sind mittlerweile so populär, dass es neben zahlreichen Landesmeisterschaften auch eine Weltmeisterschaft im Sudoku gibt, wo das deutsche Dreier-Team im Jahr 2008 immerhin den dritten Platz belegte.