Handlettering hat die Welt im Sturm erobert und begeistert Millionen von Menschen. Die Verbindung von Design und Wörtern findet in handschriftlichen Schriftzügen großen Anklang bei allen Generationen. In der beliebten Schreibkunst gibt es verschiedene Stile, welche beim Schaffensprozess unterschiedliche Stifte oder Federschreiber als Hilfsmittel voraussetzen. Ihnen allen ist dabei gemeinsam, dass sie das handschriftliche Schreiben als Grundlage zur Gestaltung der einzelnen Wörter nutzen. Hinzu kommt selbstverständlich eine kräftige Portion Kreativität. Doch woher kommt der Trend des Handletterings und wo begegnet man der modernen Schriftkunst immer häufiger?
Die Kunst des Handletterings
Handlettering beschreibt im Allgemeinen das Handwerk, Worte handschriftlich niederzuschreiben und dabei die einzelnen Buchstaben besonders schön aussehen zu lassen, bzw. zu gestalten. In den letzten Jahren hat der Trend zurück zur Handschrift auf zahlreichen Hochzeitseinladungen, Essenmenüs, Schrifttafeln und Weihnachtskarten bis hin zur Printwerbung Einzug gehalten und so das Thema „Schönschreiben“ wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt.
Ursprung der „schönen Handschrift“
Das Schönschreiben findet interessanterweise seinen Ursprung in der alten Handwerkskunst der Schildermalerei und ist somit seit geraumer Zeit bekannt. Früher wurden nämlich Beschilderungen von Läden zu einem großen Teil noch von Hand gemalt und besonders begabte Schönschreiber waren daher sehr gefragt. Im Gegensatz zum Schriftdruck konnten auf diese Weise viel individuellere Schriftzüge gestaltet werden, was das Handwerk der Schildermaler natürlich besonders wertvoll machte.
Ist Handlettering dasselbe wie Kalligraphie?
Nein, Handlettering ist nicht dasselbe wie Kalligraphie! Kalligraphie ist dem Handlettering eher als eine Unterkategorie zuzuordnen. Schließlich gibt es im Handlettering auch Schriftzüge, die nicht mit der Feder und Tinte geschrieben wurden, sondern zum Beispiel mit Wachsmalstiften oder einem Bleistift. Auch wird beim Handlettering für gewöhnlich jeder Buchstabe einzeln gezeichnet. Die Schrift muss ebensowenig einem festen Muster folgen, sondern kann individuell durch Schwünge und Serifen verziert werden.
Handlettering lernen – wie geht das?
Wer die Kunst des Schönschreibens selbst erlernen möchte, sollte einfach mit dem handschriftlichen Schreiben und Zeichnen von Buchstaben und Wörtern beginnen. Als Grundausstattung reichen bereits ein Stift und Papierblock. Im Fachhandel gibt es aber darüber hinaus auch bestimmte Stifte, welche eine besondere Spitze haben und so gezielte Schwünge und Formen ermöglichen. Man nennt diese Art von Stiften auch Brushpens.
„Der Vorteil von den sogenannten Brushpens ist, dass diese im Gegensatz zu den handelsüblichen Stiften eine flexible Pinselspitze haben und so den charakteristischen Strichstärkenkontrast in den einzelnen Schriftbildern ermöglichen.“, verrät uns Handlettering-Profi Timo von handletteringlernen.de. „Der richtige Einsatz beim Führen eines solchen Brushpens erfordert allerdings einiges an Übung, trotzdem sind die Ergebnisse im Schriftbild um einiges filigraner, als beim Einsatz von normalen Stiften.“, fährt der Experte fort.
Kreativität selbst entfalten
Auch der Buchhandel bietet heutzutage einige Fachliteratur zum Thema an. Hier werden allerdings oft die einzelnen Stile der Autoren zum Nachzeichnen vermittelt. Es entsteht dabei kein individueller Schriftstil, was der künstlerischen Entwicklung schaden könnte. Da es beim Handlettering keine wirklichen Regeln gibt, benötigt man rein theoretisch auch kein Vorwissen, sondern kann mit regelmäßigem Training selbst damit beginnen, das Schönschreiben zu erlernen.