Wer in Zeiten der Niedrigzinsen noch sparen möchte, der kommt um kluge Geldanlagen nicht herum, heißt es. Vielen Verbraucher fehlt jedoch das nötige Know-How und Hintergrundwissen zum Finanzmarkt. Wir möchten daher die Grundbegriffe etwas näher erläutern und erklären in diesem Artikel, wie überhaupt Geldanlagen funktionieren.
Das Grundprinzip: Sparen und anlegen
Geld kann bekanntermaßen über unterschiedlich lange Zeiträume angelegt werden. Das Spektrum der Möglichkeiten reicht hier von Geldanlagen mit täglicher Verfügbarkeit (wie beim Tagesgeld) über den mittelfristigen Bereich (beispielsweise drei bis fünf Jahre) bis hin zum langfristigen Ansparen (beispielsweise für eine Immobilie oder auch die Rentenphase). Doch auch Sachanlagen wie zum Beispiel das Investieren in Gold erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Das Grundprinzip vom Anlegen ist stets: Auf eine heutige Einzahlung sollen Auszahlungen in der Zukunft folgen, die höher sind als die Einzahlungen und die Geldentwertung während des Zeitraums. Hierbei unterscheidet man zwischen der „Welt“ der Zinspapiere (Festverzinsliche und variabel verzinste) und der „Welt“ der Geldanlagen in Unternehmenswertpapiere (Aktien bzw. Fonds).
Finanzwelt im Wandel: Aktien und Zinspapiere weit voneinander entfernt
Inzwischen sollten sich alle Geldanlegerinnen und Geldanleger so intensiv wie nur möglich mit dem Thema Geldanlage befassen. Der Grund: Ausgehend vom japanischen Beispiel einer Konjunkturförderung durch eine Nullzinsphase wurden auch in Deutschland die Zinsen anfangs unmerklich und dann immer schneller nach unten geschleust.
Das Ergebnis lässt sich im Preisaushang praktisch jeder Bank einsehen: die Zinsen haben einen rekordverdächtigen Tiefpunkt erreicht, und das bei immer stärkerem Wertverfall des Geldes. Verbraucher suchten nach Alternativen, doch selbst bei den einst beliebten Bundeswertpapieren erwartet uns bei sechs- bis achtjähriger Laufzeit oftmals nur noch eine Verzinsung unterhalb von 0 Prozent.
Deshalb erscheint ein echter Wertzuwachs aus heutiger Sicht nur noch in einer Anlageform möglich, die nicht vom Zinsregime der Regierungen abhängig ist. Der zukünftige, höhere Wert ergibt sich sowohl aus einem – hoffentlich – steigenden Substanzwert und den jährlichen Ausschüttungen des Unternehmensgewinns (auch Dividenden genannt).
Wertsteigerungen mit Depots und Aktienfonds
Wer sich die Aktienkurssteigerungen und Veränderungen der Wirtschaft in den letzten Jahren ansieht, der wird über den Wertzuwachs der Aktien staunen. Einen ersten guten Einstieg bietet das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts. Dieses zeigt für die 39 größten deutschen Aktien für verschiedene Vergangenheitszeiträume den Wertzuwachs an.
Für die meisten langfristigen Geldanlagen galt bisher eine jährliche Rendite im oberen einstelligen Prozentbereich. Dies war und ist mit Zinspapieren nicht möglich. Anlegerinnen und Anleger können mit dem Gedanken an diesen hohen Wertzuwachs der Anlageform dann entweder Investmentfonds aus Aktien (also einen „Aktienkorb“) kaufen, oder sich gute Aktien der großen Standardwerte aussuchen. Die weiterhin steigende Anzahl der deutschen Bürger, die in Aktien investieren, offenbart die ungebrochene Beliebtheit dieser Anlageform.
Geldanlagen in Zeiten der Finanzkrise
Wahrscheinlich erinnern sich viele Menschen noch an die Wirtschafts- und Börsenkrise, die im Jahr 2008 begann und die Welt einige Jahre lang in Atem hielt. Auch wenn die Aktien und damit die aus ihnen gebildeten Indices enorm gesunken sind, begann schon bald wieder die Aufholjagd.
Anlegerinnen und Anleger mit einer langfristigen Orientierung mussten die Verluste in der Zwischenzeit nicht realisieren, sondern konnten später mitunter trotzdem einen Wertzuwachs verzeichnen. Die Schlussfolgerung zur wohl überlegten Geldanlage: Bei der Anlage in Aktien sollte ein langfristiger Anlagehorizont betrachtet werden!