Jeder kennt ihn und ziemlich sicher hat fast jeder Bundesbürger ihn schonmal gegessen: den Döner. Von den Zutaten her variabel gestaltbar bietet sich der Döner als durchaus fettarme Variante zum herkömmlichen Fastfood an. Doch was ist seine Geschichte?
Döner – der Ursprung in Anatolien
Man muss nicht Türkisch können, um gerne Döner zu essen. Aber viele sagen, dass man den originalen Döner Kebab nur noch in der Türkei bekommt. In Anatolien hat das Grillen von Fleisch an einem Drehspieß eine lange Tradition, auch das Verzehren von Fleisch in Fladenbrot ist Aufzeichnungen zufolge bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Allerdings handelte es sich hierbei immer um Hammel- oder Lammfleisch.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde erstmals ein senkrecht stehender Spieß eingesetzt und das Rezept für die aufeinandergeschichteten Scheiben aus Hammelfleisch, die in einer Mischung aus Gewürzen mariniert wurden, über die Lehrlinge generationenweise weitergegeben. Serviert wurde das Fleisch mit Zwiebeln und Petersilie. Wer wollte, konnte auch weiteres rohes Gemüse dazu bekommen, ähnlich wie heute.
Abgesehen davon hat ein Koch namens Iskender in Bursa den Döner wohl parallel zum zweiten Mal erfunden. Er schichtete Hackfleisch und Fleischscheiben im Wechsel übereinander und reichte das Fleisch seinen Gästen mit Joghurt und flüssiger Butter auf Fladenbrot. Dieses Gericht nennt sich auch heute noch Iskender Döner und in Bursa ist angeblich auch der Name Döner Kebab entstanden.
Das arabische Schawarma und Gyros aus Griechenland sind bekannterweise aber ähnliche Gerichte, die auch an einem senkrechten Spieß gebraten werden und schon seit der Zeit bekannt sind, weshalb unklar ist, wer diese Form der Zubereitung nun tatsächlich als allererster erfunden hat. In den 40er Jahren gelangte der Döner Kebab erst nach Istanbul, wo er anfangs nur in Restaurants gereicht wurde und erst 20 Jahre später auch in Straßenlokalen angeboten wurde. Und in Berlin eröffnete der erste Döner Imbiss Geschichten zufolge Anfang der 70er Jahre.
Angepasst an deutsche Geschmäcker
Heute bekommt man Döner in Deutschland kaum noch mit Lammfleisch, leider. Die gängigsten Varianten sind Kalb, Hähnchen und Pute, wobei letztere Varianten für den deutschen Geschmack produziert werden. Außerdem sind die dazu gereichten Soßen nicht türkischen Ursprungs, denn Curry, Tzaziki oder andere Mayonnaise enthaltenden Soßen werden normalerweise nicht dazu gereicht. In der Türkei bekommt man Salat und Reis zum Döner, hierzulande eher Pommes Frites. Und das entweder im klassischen Fladenbrot oder in einer anderen sehr beliebten Variante, nämlich als Dürüm Döner – gerollt in eine Yufka, ein sehr dünnes Fladenbrot.