Wie kam es dazu, dass wir grillen?

Heutzutage ist nichts schöner, als im Frühjahr den Grill auszupacken, sobald es endlich einmal trocken und langsam wärmer geworden ist. Grillen ist für viele der Inbegriff des Sommers und für viele gibt es nichts Schöneres, als an einem lauen Sommerabend ein paar Freude einzuladen, leckere Salate und Soßen zuzubereiten und den Grill anzuwerfen. Doch seit wann grillt die Menschheit eigentlich?

Das Grillen mitsamt der Grillkultur blickt auf eine lange Geschichte zurückUrsprung des Grillen: die Entdeckung des Feuers

Mit der Entdeckung des Feuers geht eigentlich sofort der Anfang der Grillgeschichte einher. Vor etwa 700 000 Jahren begann der Mensch, das Feuer für sich zu nutzen. Es diente ihm zur Jagd und um danach das erlegte Tier für sich und seine Familie verzehrbar zu machen. Also bereitete er eine Feuerstelle auf und hängte das Fleisch darüber, um es zu grillen. Wie man im Laufe der Zeit herausfand, war auch zu dieser Zeit der „heiße Stein“ schon ein Renner und man benutzte vom Feuer erhitzte Steine dazu, um das Beutetier darauf zu grillen. Aus dem Alten Ägypten gibt es Überlieferungen , dass auch sie schon das Fleisch von Hyänen und Krokodilen gegrillt haben – allerdings nicht, weil es besonders lecker oder nahrhaft gewesen wäre, sondern weil sie schlicht und einfach nichts anderes zu essen hatten.

Erste Grillpartys für das reiche Volk

Zudem war dieses „Grillen“ kein Partyvergnügen für das einfache Volk, sondern war lange Zeit vielmehr ein Vorrecht der reichen Leute. Das einfach Volk war zu arm, um den wertvollen und kostbaren Energielieferanten Fett einfach ins Feuer tröpfeln zu lassen. Sie haben den ganzen Tag über viel gearbeitet und dabei viel Energie verbrannt, deswegen war Fett ein kostbares Gut und konnte nicht so einfach im Feuer verschwendet werden.

Die Verbreitung der Grillkultur in der westlichen Welt

Nach und nach entdeckten die verschiedenen Kulturen und langsam auch die unterschiedlichen Schichten das Grillen für sich, sofern sie Fleisch zur Verfügung hatten. Heute ist das Grillen in der westlichen Welt weit verbreitet und eine der zahlreichen Spaßveranstaltungen im Sommer. Allen voran grillen noch immer die Amerikaner die Sommermonate hindurch um die Wette. Sie waren es auch, die die neuzeitliche Kultur des Grillens in die Welt gerufen und nach und nach in die anderen Länder weitergegeben haben. Dort nennt man das Grillen „Barbecue“ und gilt vor allem am Tag zur Feierlichkeit der Unabhängigkeit als absolutes „must“. Den Ursprung der amerikanischen Grillkultur findet sich aber auch hier in armen Zeiten: als Amerika von Einwanderern besiedelt wurde, die durch die Lande zogen und sich von den dort lebenden Bisons ernährten. Zugleich ist dadurch die Bezeichnung „barbecue“ entstanden, die sich bis heute gehalten hat und soviel bedeutet wie: „vom Bart bis zum Schwanz“.

Nach dem zweiten Weltkrieg ist diese Grillkultur wie so viele andere Trends im Bereich der Mode, der Musik und der Technik nach Deutschland übergeschwappt wie eine Welle. Es gibt den Grill inzwischen in seinen unterschiedlichsten Variationen, Größen und Formen wie den Elektrogrill, den Gasgrill oder den Schwenkgrill. Und seitdem Grillen auch die Deutschen in den Sommermonaten wie die Weltmeister und zelebrieren ihr gegrilltes Fleisch mit allerlei frischen Salaten, Dips und einem kühlen Bierchen am Abend. Um das elementare „Essen zum überleben“ geht es hier längst nicht mehr.