Unter dem Batzen versteht man eine Münze, die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert hauptsächlich in der Schweiz, aber auch großen Teilen von Süddeutschland im Umlauf war. Die Kaufkraft der Münze variierte im Laufe der Jahrhunderte stark und erreichte im 17 Jahrhundert den größten Tiefpunkt.
Auch der Prägungsort hatte enormen Einfluss auf den Wert der Münzen. Mit dem heutigen Standard verglichen hatte ein Batzen in den frühen Jahren seiner Verbreitung jedoch ein monetäres Äquivalenz von ca. 500 EUR. Bei der Ablösung durch den Schweizer Franken lag der Wert inoffiziell jedoch bei nur knapp einem zehntel Franken.
Geschichte der Münze
Zu dieser Zeit gab es in Europa keine einheitliche Währung. Die verschiedenen Länder verfügten über unterschiedliche Zahlungsmittel in Form von verschiedenen Silbermünzen. Somit Endstand der Batzen aus dem Wunsch und der Notwendigkeit heraus, eine Zwischenwährung zu entwickeln, die sich auch über Landesgrenzen hinaus verwenden lässt. Namensgeber der Münze stellte höchstwahrscheinlich das offizielle Wappentier des Kantons Bern dar. Bei diesem handelt es sich um einen Bären bzw. im lokalen Dialekt einen „Bätz“. Bern stellte des Weiteren den wichtigsten Prägungsort der Münze dar. Das heroische Tier zierte außerdem die Rückseite der Münzen.
Der Batzen verbreitete sich schnell und erfolgreich über die Grenzen der Schweiz hinaus bis nach Schwaben Bayern dem falls Gebiet und sogar bis nach Oberitalien. Offiziell wurde die Münze erst im Jahre 1850 endgültig abgeschafft und durch die Einführung des Schweizer Frankens abgelöst.
Material des Batzen
Traditionell wurden die Münzen aus vollem Silber hergestellt. Dies veränderte sich jedoch schnell im Laufe der folgenden Jahrzehnte. Die ersten Fälschungen aus minderwertigen Materialien traten auf den Markt und der allgemeine Materialwert der Münze, und damit zusammenhängend ebenfalls die Kaufkraft, sanken. Daraus resultierend wurde der Batzen im Jahre 1559 im Zuge der Reichsmünzordnung sogar verboten.
Zu den genannten minderwertigen Materialien gehörten unter anderem vor allem im Laufe des frühen 17. Jahrhunderts eine preiswerte Legierung aus Silber und Kupfer. Dabei sank der relative Silbergehalt jedoch unter 50 %. Infolgedessen entwickelte sich eine eher abwertende Haltung zur Münze. Der Begriff Batzen entwickelte sich zunehmend zu einem Äquivalent zu „Drecklumpen“ oder „Nichtsnutzigem Mist“.
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